Beim Thema Töpfchen nicht verzweifeln!

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen: Nicht immer klappt es auf Anhieb, dass Kinder das Töpfchen akzeptieren.

Hat  nach  dem  Beantworten der  Checkliste  viel es dafür  gesprochen,  dass Ihr Spross soweit ist, sich ans Töpfchen zu gewöhnen? Und trotzdem klappt es nicht? Dann ist Ihr Schatz in seiner Entwicklung eben doch noch  nicht bereit.

1. Lassen Sie sich und Ihrem Kind Zeit. Zwingen Sie  Ihren Schatz nicht zum Töpfchentraining.

2. Lassen Sie das Töpfchen im Badezimmer stehen. Da  Kinder sich ja stetig weiterentwickeln,  wird  Ihr  Spatz  sich nach einiger  Zeit  sicherlich  dafür interessieren.  Dafür  spricht  auch,  dass das Gedächtnis  von  Kleinkindern einiges  wieder  löscht  und  die  bisherigen  Erfahrungen  mit  dem Töpfchen wieder vergessen sind.

3. Üben  Sie  keinen  Druck  aus.  Das  schafft  nur  Antipathie  gegen  das Töpfchen.  Und  kann  zudem  negativen  Einfluss  auf  die  Entwicklung  eines Kindes haben.

4. Sehen Sie vor allem die neue Chance, bei der es in einigen Wochen dann klappen kann. Frust ist nicht angebracht. Schon gar  nicht bei Ihnen, denn es geht  hier  nicht  um  das  Erzielen  von  eigenen  Leistungen.  Oder  um  ein Scheitern.

5. Bauen Sie ganz, ganz bewusst auf den eigenen Antrieb Ihres „Krümels“.  Neugierde auf der einen Seite und der Wunsch, die Windel loszuwerden (der kommt irgendwann), auf der anderen Seite sind irgendwann der Auslöser für das Interesse am Töpfchen.

6. Machen Sie das Töpfchen zu einem Wohlfühlort. Es  sollte in einem warmen Raum  stehen  (das  WC  ist  oft  ungeheizt).  Ein  Stofftier, Spielzeug  und Kinderbuch sorgen für Ablenkung und Beschäftigung.

7. Lassen  Sie  das  Thema  „Töpfchen“  einfach  mal  aus dem  Alltag verschwinden. Reden Sie nicht darüber – es sei denn, Ihr Kind spricht es von sich mal an. Ignorieren Sie das Töpfchen einfach. Verbannen Sie es aber eben nicht aus dem Blickfeld Ihres Lieblings.

Es gibt einfach keine Ziellinie, die Sie in einer bestimmten Zeit überschritten haben müssen! Auch, wenn Ihr Kind beim Eintritt in den Kindergarten noch nicht  trocken  ist,  bedeutet das keinen Beinbruch.  

Vielmehr  sind  die Erzieherinnen daran gewöhnt, dass es auch „Spätzünder“ gibt. Besprechen Sie mit ihnen, wie Sie vorgehen. So können Sie gemeinsam mit dem  Kindergartenpersonal an einem Strang  ziehen.  Unter  Umständen benötigt Ihr Kind die Anwesenheit der anderen Kids und deren Umgang mit dem Thema Windel und Toilette.

Das kann  der richtige Auslöser sein. Falls es ohne erkennbare Möglichkeit zur Umstellung von der Windel zum Töpfchen auf den vierten Geburtstag Ihres Lieblings  zugehen sollte, dann ist der Spezialist gefragt: Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt über das Thema. Er kann dank seiner Erfahrung – auch mit Ihrem Kind – am besten beurteilen, ob ein physisches oder psychisches Problem vorliegt.  

Text: Mag. Celina Thimm
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