SSW 11: Wachsen und trainieren

Das Kleine in Ihrem Bauch entwickelt sich prächtig. Mit Ärmchen und Beinchen wird fleißig fürs spätere Leben geübt. Beim Buben werden die Ansätze der Geschlechtsorgane sichtbar.

Gut geschützt im  Fruchtwasser ist in Ihrem Bauch (fast) alles auf Wachstum  eingestellt. Das gilt besonders auch für die Extremitäten. Weiters sind ja alle Organe inzwischen angelegt und entwickeln sich von Woche zu Woche weiter. Sichtbare Veränderungen gibt es am kleinen Köpfchen, denn Ohren und Augen nehmen immer mehr ihre spätere Gestalt an. Allerdings stimmt ihre Position noch nicht so ganz, die Augen sind noch sehr weit an der Seite, die Ohrmuscheln sehr tief am Kopf. Langsam darf die Frage gestellt werden: „Wird es ein Mädchen oder ein Bube?“ Denn die Geschlechtsorgane entwickeln sich, beim Jungen deuten sich die äußeren Organe als kleine Ausstülpung an. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte mit dem aufklärenden Ultraschallbild noch ein wenig warten.

Auch sonst tut sich beim Äußeren des ungeborenen Lebens einiges: Auf der Hautbilden sich erste  Ansätze von Härchen,  die  schützende Körperhülle selbst wird dicker. Die Haut verliert zudem an Transparenz. Das kleine Leben in Ihrem Bauch – immerhin misst der Fötus nun fast vier Zentimeter – trainiert weiter fleißig seine Bewegungen. Die klappen immer besser, auch weil sich die Gelenke wie Ellenbogen und Knie weiter ausbilden. Finger und Zehen werden ebenfalls größer, an ihnen beginnen sich erste Nägel zu bilden.

Obacht bei der Ernährung!
Ihr Körper steht in dieser 11. Schwangerschaftswoche weiter unter dem Einfluss des veränderten Hormonhaushaltes. Es kann zu plötzlichem Heiß hunger kommen. Setzen Sie dann auf Obst, Gemüse und stilles Mineralwasser. So futtern Sie sich keine überflüssigen Pfunde an; schließlich ist es ein Irrglaube, dass eine Schwangere für zwei essen müsse. Mit Obst und viel Flüssigkeit helfen Sie dem Organismus auch, die Begleiterscheinungen der  Schwangerschaft  zu meistern. Typisch  sind nämlich unter anderem  Turbulenzen  im Magen-Darm-Trakt. Viele Schwangere klagen über Verstopfung, sodass der Gang auf die Toilette zum Kraftakt werden kann. Neben der vollwertigen Ernährung hilft auch ein regelmäßiger Spaziergang! Sie sollten auch sonst bei den Nahrungsmitteln genau hinschauen: Gerade Frischmilch und Produkte daraus können Listerien enthalten, die wiederum eine Gefahr darstellen.

Bestimmte Hartkäsesorten können  allerdings weitgehend bedenkenlos gegessen werden. Weiters sollten Sie die Finger von allen Eier-,  leisch- und Fischspeisen lassen, die nicht durchgegart sind. Auch hier können Erreger vorhanden sein, mit denen der normale Erwachsene problemlos klar kommt, die Schwangere hingegen nicht. Mit Koffein und Tein sollten Sie vorsichtig sein, zumal beides harnfördernd wirkt und somit gleich an zwei Stellen zu Problemen führen kann: Sie brauchen deutlich mehr Flüssigkeit, weil im Laufe der Schwangerschaft bis zu anderthalb Liter mehr Blut durch Ihre Adern gepumpt werden. Außerdem  fängt die Gebärmutter irgendwann an, auf Ihre Blase zu drücken und häufige Toilettengänge sind die Folge. Deren Zahl kann durch Koffein noch erhöht werden.

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Text: Mag. Lisa Drost
Bild:dr OX/Shutterstock.com