7. Monat: An der Schwelle zum Leben

Am Ende dieses siebten Monats sind die Überlebenschancen Ihres Kindes im Fall einer Frühgeburt schon sehr gut. Ihren Körper belasten Wassereinlagerungen, Babybauch und Rückenschmerzen.

Von Woche zu Woche tragen Sie mehr Gewicht mit sichherum. Es sind nicht nur Baby und Gebärmutter, die einen gehören Anteil am Ballast haben. Auch das eingelagerte Wasser macht sich bemerkbar. Gerade in den Beinen wird es zur  Belastung: Stehen oder gehen wird im Laufe der Zeit immer anstrengender.  Das  Hochlegen  der  Beine  oder das kalte Abduschen hilft genauso wie der Verzicht auf hochhackige Schuhe! Der Babybauch wird immer runder und diese  Belastung wird  zur  echten Zerreißprobe  fürs  Bindegewebe. Gleiches gilt für die sich vergrößernden Brüste, in denen das Drüsengewebe sich auf seine zukünftige  Aufgabe vorbereitet.  Eine mögliche  Folge  sind  Schwangerschaftsstreifen, also Stellen an denen das Bindegewebe gerissen ist. Eine  Devise  in  der  Schwangerschaft  lautet  ja  „Cremen,  cremen,  cremen“. Achten Sie darauf, dass die Zahl der Inhaltsstoffe solcher Präparate auf ein Minimum reduziert sind.Die Haut kann  auf  Duftstoffe  oder  ätherische  Öle unter Umständen mit Reizungen oder allergisch reagieren. Optimal sind duftfreie Hautöle. Diese  Hautpflege  müssen  Sie  nicht  unbedingt  alleine durchführen.  Machen Sie es gemeinsam mit Ihrem Partner und lassen Sie so auch ein wenig mehr an der  Schwangerschaft teilhaben. 

Denn das ist für die Psyche des  „starken Geschlechts“ wichtig. Auch wenn die Herren ihre Sorgen und Ängste nicht unbedingt aussprechen. Sie  sind  da.  Genauso  wie  bei  Ihnen  stehen  die  werdenden  Papis  vor  einer unbekannten  Situation. Alles ändert sich. Sie müssen  Verantwortung übernehmen  müssen,  sich um den kleinen  Erdenbürger kümmern. Das verursacht Unsicherheit. Sprechen Sie gemeinsam darüber! Diesen  elterlichen Teamgeist  sollten Sie schon jetzt leben. Zum  Beispiel  bei der  Auswahl des  Krankenhauses für  die Entbindung. Überlegen  Sie gemeinsam, wie das Kleine zur Welt kommen  soll. Welches  Ambiente  Sie  sich vorstellen,  welche  Hilfsmittel – von Pezziball bis Sprossenwand – Sie sich wünschen.

Und schauen Sie sich gemeinsam verschiedene Kliniken an. Je früher Sie sich damit beschäftigen, desto mehr Zeit haben Sie für die finale Entscheidungsfindung. Denn Sie sollten sich im Spital Ihrer Wahl gut aufgehoben  fühlen.Das Ambiente ist für eine entspannte  Geburt  nicht  zu unterschätzen. So manche Klinik bietet heute schon die Möglichkeit an, dass Sie Ihre eigene Musik im Kreißsaal hören können, wobei  der Entbindungsbereich in manchen Häusern heute eher an ein  behagliches Wohnzimmer als an ein Krankenhauszimmer erinnert. Das Anschauen der Spitäler macht zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft auch  Sinn, weil Sie noch fit sind. Mit jeder Woche wächst nämlich nun das Babybäuchlein, was allmählich das Bewegen schwerer macht.  Eine  weitere  Folge  des  zusätzlichen  Gewichts  können  Rückenschmerzen  sein. Um die möglichst gar nicht erst entstehen zulassen und für  die  nächsten  Wochen optimal  gerüstet zu sein, sollten Sie aktiv sein.Es  gibt  entsprechende  Gymnastikkurse, aber auch das regelmäßige Spazieren gehen  und Schwimmen hilft.

Ihre Stimme beruhigt
Nicht nur die Gespräche mit Ihrem Partner helfen Ihnen beiden in dieser Zeit. Denn  Ihr  ungeborenes  Kind  kann  Sie  inzwischen  recht gut  hören. Mamis Stimme wird zu einem vertrauten Begleiter, gerade dann, wenn Sie ruhig und sanft  sprechen. Aber auch Außengeräusche kann Ihr Baby  immer  besser  wahrnehmen. Ungewohnte Laute können für Stress  beim kleinen zukünftigen Erdenbürger sorgen.Dann schlägt das noch winzige Herz statt der  rund  150  Mal  pro Minute  noch  schneller. Wenn Sie in solchen Momenten eben ganz  sanft mit dem kleinen Schatz sprechen, dann beruhigt er sich schnell wieder. Neben  dem  Gehör  entwickeln sich die anderen Sinne natürlich  auch  weiter.Die Äuglein machen große Fortschritte und zum ersten Mal kann Ihr Kind die Lider öffnen und schließen. Weiters sind bei der Haut einige Veränderung zu registrieren: Das Fettgewebe entwickelt sich, die Haut  wirkt  weniger durchscheinend und wird widerstandsfähiger. „Klein“ ist in diesem siebten  Schwangerschaftsmonat übrigens relativ. Denn am Ende sind es immerhin stolze 37 Zentimeter, die der Körper vom Köpfchen bis zu den Füßchen misst.

Und mit deutlich mehr als 1100 Gramm ist das Kind schon lange kein Fliegengewicht mehr wie noch wenige Wochen zuvor. Alles in allem  sind Kinder im  siebten Schwangerschaftsmonat  schon so weit entwickelt  und ihre Organe so weit gereift, dass  sie  relativ  gute Überlebenschancen bei einer Frühgeburt haben. Gerade  zum  Ende  des Monats hin hat sich die Lunge so weit ausgebildet, dass mit medikamentöser Unterstützung die Überlebenschance sehr gut ist. Gleichwohl dürfen wir nicht vergessen: Jeder Tag, jede Woche, die ein Baby länger in Mamis Bauch wächst und heranreift, bedeutet ein geringeres Risiko von  bleibenden  Schäden.Denn die sind trotz moderner Medizin  und  allem Können der Ärzte bei (extremen) Frühchen normal.

Text: Mag. Lisa Drost
Foto: Gelpi JM/ mborgali/ Shutterstock.com