Ganzkörper-Frühjahrsputz

Was das betrifft, hat jede Frau ihre eigene imaginäre Checkliste. Einigen wir uns für diesen Artikel auf die Reihenfolge von der Peripherie zum Zentrum, d.h. von Händen und Füßen zu Bauch, Bein, Po und natürlich nicht zu vergessen – den Busen.

Die Hände

Gut hat ihnen der Winter sicher nicht getan. Vermutlich sind sie rau und trocken, vielleicht splittern die Nägel, und die Nagelhaut war auch schon einmal besser in Schuss. Irgendwann hilft cremen allein nicht mehr. Zeit für Intensivpflege. Zuerst einmal die Nägel angehen. Ehrlicherweise muss man zugeben, dass kuppenkurze Nägel einfach weniger Angriffsfläche bieten und daher weniger zum Abbrechen und Splittern neigen. Um sie so kurz zu bekommen beachten Sie bitte: Feile ist nicht Feile.
Nägel mögen Feilen aus Diamantstaub, weil sie fein sind und sich nicht durch die Reibung erhitzen wie Metallfeilen. Bitte nur in eine Richtung feilen. Feilen ist allerdings fad und man muss es doch ziemlich häufig tun.

In diesem Fall bin ich für eine Extremlösung, mit der ich seit über zehn Jahren hoch zufrieden bin: ein elektrisches Manikürset, z.B. von Scholl (im Sanitärfachgeschäft). Ratz fatz sind die Nägel kurz, dann noch einmal ganz kurz mit der Diamantfeile glätten, fertig. Mit dem stumpfen Ende der Feile dann vorsichtig die Nagelhaut zurückschieben, die verbliebenen Hautfetzchen mit der Reinigungsseite einer Polierfeile abrubbeln und das wars. Wer mag, kann die Nägel jetzt auch polieren.

Jetzt kommen wir zum angenehmeren Teil. Damit all die Pflege auch gut einzieht, zuerst einmal ein Peeling machen, womit auch immer – Körperpeeling, Zucker mit etwas Öl, alles ist erlaubt. Danach ist eine Handpackung angesagt: dick eincremen, Einweghandschuhe darüber und dann noch Wollhandschuhe. Einwirken lassen, Handschuhe ausziehen, Cremereste einmassieren und die Samthändchen bewundern.

Wer einen absoluten Neustart braucht, sollte bei der Kosmetikerin eine Paraffinpackung machen lassen. Das hilft auch in aussichtslos scheinenden Fällen. Angenehmerweise hält der Effekt auch eine ganze Weile an – das motiviert.

Die Füße

Aber erst die Füße! Was soll ich sagen – im Winter scheint hier das Motto zu gelten: Aus den Augen aus dem Sinn. Der Test: möchten Sie Ihre Füße so wie sie sind in zarten Sandalen präsentieren? Nein? Na dann: wetten, dass da einmal das leidige Hornhautproblem besteht und dass die Nägel eleganter geformt sein könnten?
Hier möchte ich wieder auf das bei den Händen genannte elektrische Manikürset zurückkommen: Nicht nur, dass Nägelkürzen damit ein Klacks ist, ohne aufwendige Vorbereitungsprozeduren, sondern sie kriegen damit auch die lästige Sache mit der Hornhaut souverän in den Griff. Gewiss, die Sache ist gewöhnungsbedürftig, sieht das Set doch auf den ersten Blick aus wie ein kleiner Heimwerkerkasten.

Darum hier ein paar Tipps:
· Keine Berührungsängste, es tut nicht weh!
· Beginnen Sie einer Stelle mit viel Hornhaut. Aufsatz aufstecken, einschalten und Gerät an die Stelle halten. Sie werden es nicht spüren. Jetzt einfach weitermachen bis sich der Hauch eines Gefühls einstellt. Das ist das Signal zum Aufhören.
· Was Sie nicht tun sollten: nasse und aufgeweichte Haut behandeln – es würde schnell zu viel Hornhaut entfernt werden und Sie könnten den Prozess nicht kontrollieren.
· Das Gleiche gilt für starkes Andrücken. Derart ausgerüstet und instruiert ist die Pediküre schnell erledigt, womit die Wahrscheinlichkeit der allzeit gepflegten Füße stark ansteigt.

Das bei den Händen beschriebene Packungsverfahren gilt auch für die Füße, nur dass man sich hier mit Nylonsackerln behelfen muss, über die dann die Socken kommen.

Ähem, falls ein Geruchsproblem besteht: Vichy Deo Antitranspirant bringt wirklich Abhilfe. Nach der Anfangsphase genügt dann 1x cremen in der Woche. (Für die Schuhe gibt es ein neues Produkt von Kiwi, Fresh Force Frischespray.)

Lust auf Nagellack – nur zu, Sekundenlacke empfehlen sich besonders, weil man bald wieder Socken oder Strümpfe anziehen kann, ohne die Pracht gleich wieder zu zerstören.

Die Silhouette

Jetzt kommts: die weibliche Silhouette. Oben zuwenig oder zu wenig straff, um die Mitte etwas zu viel, und dann die ewige Cellulite. Als Extra noch trockene Haut am ganzen Körper. Ach ja.
Nur nicht verzagen – häuten Sie sich wie eine Schlange.

Peeling ist der erste Schritt zu mehr Freude an der Figur. Es entfernt alte Hornhautschüppchen und regt die Durchblutung an. Tun Sie, was Sie gerne und daher oft genug aber doch in Maßen tun: Sisalhandschuh (Achtung bei Stellen mit Besenreisern und Krampfadern, da nicht wild rubbeln) oder Peelingprodukt, ganz wie Sie mögen. Von Shiseido z.B. gibt es ein neues Produkt aus der Body Creator Linie: Shiseido Body Creator Aromatic Salt Scrub. Vorbild für dieses Produkt waren die entwässernden Salzpeelings in bekannten Spas.

Derart vorbereitet lässt es sich gut pflegen. Aber was und womit? Wenn es um klassische Cellulitepartien geht: Sie können mit Shiseido weitermachen. Das Shiseido Body Creator Aromatic Sculpting Gel wurde weiterentwickelt, sodass die Wirkung jetzt noch länger anhält. Shiseido Body Creator Aromatic Sculpting Gel arbeitet mit der synergetische Wirkung von Düften und Koffein auf das Fettgewebe. Angeregt durch die spezielle Duftmischung werden mehr von speziellen Proteine zur Fettverbrennung gebildet.

Einen anderen Weg geht Jeanne Piaubert mit Top Model, da aus einem Set von zwei Produkten besteht. Der Ansatz klingt sehr verführerisch: was auf Hüften und Beinen zu viel ist, soll stattdessen den Busen schwellen lassen. Ingrid Millet arbeitet mit Temperaturreizen, die die Durchblutung in Schwung und Dellen zum Verschwinden bringen sollen: Sauna und Eis, sozusagen. Auf Thermosvelt Gel und/ oder Thermosvelt Serum folgt Cryosvelt Gel. Für ganz besonders hartnäckige Stellen gibt auch noch Cryoreducteur Express.

Ein generelles Wort zu Anti – Celluliteprodukten: Cellulite ist nicht Cellulite. Es gibt Formen, denen eher ein nicht optimaler Fettstoffwechsel zugrunde liegt und es gibt Formen, bei denen vor allem das Problem der Wasseransammlung überwiegt. Es lohnt sich, die Produktbeschreibungen genau anzusehen und die entsprechende Wahl zu treffen.

Wenn bei Wasseransammlungen gar nichts anzuschlagen scheint, hilft immer noch eine Algenpackung bei der Kosmetikerin. Man wird dazu mit einem grünlichen Algenbrei eingestrichen und mumienmäßig verpackt. So bleibt man etwa eine halbe Stunde, dann wird abgewaschen und eingecremt oder eingeölt. Der unmittelbare Effekt ist zarte Haut, der mittelfristige Effekt ist, dass vermehrt Flüssigkeit ausgeschieden wird.

An diesem Punkt zwei Erfahrungen mit Selbsttests: erstens wirkt die Packung unvergleichlich besser wenn man in eine Heizdecke eingewickelt wird und zweitens sollte man sich drei Behandlungen im Abstand von jeweils 1-2 Tagen gönnen, um einen eindrucksvollen und nachhaltigen Effekt zu erzielen. Sozusagen vom Michelinmännchen zur Elfe. Da nimmt man auch gerne in Kauf, dass man während der Packung das Aroma eines Crevettencocktails verbreitet.

Bauch und Busen

Wenn es der Bauch ist, der durch hartnäckige Rundlichkeit oder durch mangelnde Festigkeit auffällt – nur Mut. Die Zusammensetzung von Produkten speziell für die Bauchregion beruht auf der Tatsache, dass sich Fettzellen je nach Körperregion unterschiedlich verhalten. So darf man beim Auftragen hoffen, dass der Bauch auch versteht, was ihm da speziell angeboten wird und was von ihm an Kooperation verlangt ist – sich sozusagen dünn zu machen. Jeanne Piaubert setzt auf das Superflat „Schlankheitspflaster“. Crème Masvelt von Clarins ist schon ein Klassiker und muss nur jeden zweiten Tag aufgetragen werden.

Der Busen. Wer ihn beizeiten pflegt hat lange Freude dran. Wichtig ist, die Spannkraft der Haut zu erhalten, da sie es ist, die die Dinge an Ort und Stelle hält. Falls Sie sich Wechselduschen angewöhnen können, wird es Ihnen auch der Busen danken. Ansonsten freut er sich über jede Menge Pflege und einen strammen Sport BH beim Rumtoben. Viele Firmen haben Spezialprodukte im Programm, die alle auf Straffung und Feuchtigkeitszufuhr abzielen. Sie haben die Qual der Wahl.

Clarins bietet zwei verschiedene Produkte an, die je nach Bedarf einzusetzen sind:
· So ist Lait Buste Super Raffermissant die geeignete Pflege, wenn die Haut des Dekolletés neue Energie benötigt, z. B. bei sonnenstrapazierter, müder oder erschöpfter Haut. Lait Buste Super Raffermissant wird vor allem als unterstützende Pflege während Schwangerschaft, Stillzeit oder einer Diät empfohlen.
· Gel Buste Multi-Tensueur zielt vor allem auf Spannkraftverbesserung ab.

Spielverderber: Kleine entzündliche Pickelchen können einer die Freude am schönsten Busen ordentlich vermiesen. Diese lästigen Dinger lassen sich durch die Zweckentfremdung eines Gesichtspeelings auf Enzymbasis blitzartig eliminieren. Kanebo Silk Peeling Powder ist ein Luxusprodukt mit dem man ewig auskommt und das auch bei der Anwendung im Gesicht sehr überzeugt. Pfirsichhaut in 3-5 Minuten, z.B. während des Zähneputzens.

Körperlotions und Selbstbräuner

All over. Wahrscheinlich sind Sie gegen Winterende aber nicht nur mit einer bestimmten Körperregion unzufrieden, sondern Sie konstatieren außerdem ein quasi flächendeckendes Problem: trockene Körperhaut, die auch gerne straffer sein könnte. Hier gilt in Analogie zum bisher Gesagten: Peelen und Pflegen und keinen neuen Schaden anrichten.

Wählen Sie eine Körpermilch oder Creme, die auf Ihr Anliegen abgestimmt ist – z.B. Dove Hautstraffende Lotion mit Meeresalgenextrakten. Neu auf dem Markt ist Shiseido Body Creator Aromatic Firming Cream.

Falls Sie gerne Körperöl zum Sprühen verwenden, versuchen Sie einmal Peau d´Ange von Jeanne Piaubert. Das lässt sich übrigens auch für die Haare verwenden. Wofür auch immer Sie sich entscheiden, die Regelmäßigkeit bringt den Erfolg, einmal ist keinmal. Und machen Sie Ihre Erfolge nicht gleich wieder zunichte, indem Sie die Haut wieder durch zuviel Seife, Duschgel, oder stundenlange Aufenthalte in heißem Badewasser auslaugen. HautärztInnen werden Ihnen erfreut bestätigen, dass es im Winter und wenn man nicht viel schwitzt, nicht erforderlich ist, jeden Tag den ganzen Körper einzuseifen. Achseln, Füße und Intimzone müssen bedient werden, für letztere empfiehlt sich ein ph neutrales Spezialprodukt. Für die restliche Körperhaut reicht oft warmes Wasser.

Was noch? Sie stehen topp gepflegt vor dem Spiegel, sind aber immer noch nicht vollkommen zufrieden, wenn Sie sich in zartem Frühlingsgespinst vorstellen. Irgendetwas passt da noch nicht ganz. Das ist der Grottenolmeffekt. Im Frühling und Sommer sind wir leicht gebräunt und tragen andere Farben. Jetzt sind wir marmorweiß. Warum testen Sie nicht Selbstbräuner, um diesem Gefühl abzuhelfen? Jetzt ist nämlich eine gute Zeit dafür, da man eventuelle Fehlresultate einfach verhüllen kann und solange unentdeckt probieren kann, bis mans raushat. Die neuerworbene oder aktualisierte Auftragetechnik wird Ihnen in der wärmeren Jahreszeit sehr zupass kommen.

Jetzt kann er kommen, der Frühling!

Foto: Syda Productions – shutterstock.com

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