Tief durchatmen!


Die Luft in Österreichs Schulen ist bei weitem nicht, was sie sein sollte. So eine aktuelle Studie zur Raumluftqualität.

Text: Marion Breiter-O’Donovan, Fotos: archideaphoto by Shutterstock.com

Wer von Ihnen bereits in heimischen Schulzimmern zu Gast war, hat die überwiegend stickige Luft selbst geschnuppert. Da würden Sie nicht gerne Ihre Tage verbringen und schon gar nicht mit Lernen? Weil Ihnen rasch der Kopf rauchen und die Müdigkeit Sie lähmen würde? Damit sind Sie nicht allein.

Die unabhängige Plattform „Meine-Raumluft.at“, die durch Sensibilisierung der Öffentlichkeit zu einer Verbesserung der Raumluft in Innenräumen beitragen möchte, hat die Luft in Österreichs Schulen mit Unterstützung des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur einem Test unterzogen. Über 1.000 heimische Schulklassen wurden mit einem Messgerät ausgestattet, mit dem eine Woche lang der CO2 -Gehalt, die Raumtemperatur, die Luftfeuchtigkeit und in einzelnen Fällen die Luftaustauschrate überprüft wurde. In 133 Klassenzimmern wurden weiters die Luftionen gemessen, womit Österreich weltweit Vorreiter ist.

Besorgnis erregende Werte

Das Ergebniss der MeineRaumluft-Schulstudie 2012 stellt dem Klima an Österreichs Schulen ein schlechtes Zeugnis aus: Bei über 50 % der Schulklassen war das CO2 erhöht bis stark erhöht, die Temperatur war bei mehr als der Hälfte der Schulklassen zu hoch, die Luftfeuchtigkeit hingegen war bei knapp einem Drittel der Klassen deutlich zu gering. Die stündliche Luftaustauschrate wurde nicht erreicht. Die Luftionenanzahl wiederum lag bei mehr als der Hälfte der Klassen unter dem empfohlenen Wert von 1.000.

Damit ist klar: Es ist dringender Handlungsbedarf zum Wohl unserer Kinder und zur Verbesserung der Lernsituationen gegeben. MeineRaumluft.at hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die zuständigen Bildungseinrichtungen und Lehrkräfte zu sensibilisieren, aber auch SchülerInnen aller Altersstufen in den Umdenk-Prozess zu involvieren. Mit dem „MeineRaumluft-Award“ werden sie aufgerufen, über die Thematik nachzudenken und eigene Ideen und Konzepte zu entwickeln. Diese tragen sie einfach in den „Luftsprung-Pass“ ein. Für die 12 besten „Luftsprünge“ erhalten die Gewinner jeweils ein Raumluft-Messgerät für das Klassenzimmer. Um in Zukunft stets genau zu wissen, wann es Zeit ist, die Fenster wieder einmal weit zu öffnen und tief Luft zu holen.

Verbessert werden kann die Raumatmosphäre auch nachhaltig und ganz einfach durch die Kids bzw ihre LehrerInnen oder Eltern, indem sie – z.B. in einer gemeinsamen Malaktion – Hand an die Klassenzimmer-Wände legen. Durch eine spezielle Wandcreme wird die Ionisierung der Luft erhöht, sodass das Raumklima von vornherein verbessert wird. Und einen Frische-Kick können Österreichs Klassenzimmer, so zeigt die MeineRaumluft-Schulstudie 2012 klar und deutlich, dringend gebrauchen.

Foto: hxdbzxy/Shutterstock.com

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