SSW 26: Lärm erschreckt das Baby

Das Gehör Ihres ungeborenen Kindes ist nun so weit entwickelt, dass es durch die Bauchdecke immer besser mitbekommt, was draußen passiert.

Ihr Baby entwickelt Musikgeschmack: Dank seines immer besser funktionierenden Gehörs kann es die Geräusche von außerhalb Ihres Bauches immer besser wahrnehmen. Wenn Sie Ihr Lieblingslied regelmäßig hören, dann kennt das Kleine dieses Stück mit der Zeit.Der Wiedererkennungseffekt sorgt dafür, dass sich das Baby entspannt und seine Pulsfrequenz sich verlangsamt. Ähnlich läuft es auch bei Ihrer Stimme ab. Wenn Sie normal sprechen, dann registriert Ihr Kind das als gewohnt und angenehm. Je öfter andere Menschen – allen voran Ihr Partner – mit dem Zwerg durch Ihre Bauchdecke hindurch reden, desto bekannter ist die Stimme.

Das schafft eine erste Bindung. Allerdings ist auch der gegenteilige Effekt möglich: Baby kann sich erschrecken und sein kleines Herz pocht plötzlich viel schneller. Das passiert gerade bei sehr lauten, ungewohnten Geräuschen. Dazu zählen nicht nur die knatternde Motorsäge, der vorbeirauschende Zug oder eine extrem laute Autohupe. Das Kleine kann sich auch vor Ihrer Stimme erschrecken, wenn Sie zum Beispiel wütend sich und sehr aggressiv aus vollem Hals schimpfen. Neben dem Gehör machen gerade die Augen weitere Entwicklungsfort schritte: Ihr Baby öffnet inzwischen die Lider. Es beginnt Unterschiede beim Restlicht, das bis in die Gebärmutter dringt, zu erkennen.

Derzeit sind die Äuglein aber noch sehr, sehr lichtempfindlich. Deshalb verengen sich die Pupillen selbst in dieser Umgebung rasch. Beim Stoffwechsel Ihres ungeborenen Kindes tut sich auch einiges. Es legt erste Fettschichten an: Diese bilden sich in der Haut, die daraufhin dicker wird. Einen Unterschied bei der Gewichtszunahme macht dies aber nicht aus. Die liegt wie in der Vorwoche bei über 100 Gramm auf inzwischen 820 Gramm. Der kleine Körper misst nun von Kopf bis Fuß fast 34 Zentimeter.

Zupfen und Massieren
Das beständige Wachstum Ihres Babys in Verbindung mit der Vergrößerung von Plazenta und Fruchtwasservolumen sorgt dafür, dass sich Ihr Bauch im mer mehr wölbt. Für das Bindegewebe ist das eine echte Zerreißprobe. Ihr Bauch und Ihre Brüste sind gleichermaßen betroffen, weil sich die Haut stark dehnen muss.

Es kann bei Verletzungen im Bindegewebsbereich zu den berüchtigten Schwangerschaftsstreifen kommen.Mit einer regelmäßigen Zupfmassage können Sie vorbeugend dagegen arbeiten.Wobei das Wort arbeiten“ nicht das ausdrückt, was es sein soll – pure Wohltat.

Stellen Sie einige Kerzen oder Teelichte auf, legen Sie entspannende Musik auf und lehnen Sie sich ganz entspannt zurück. Eine tolle Hilfe bei der Zupfmassage sind Hautöle, denn die halten die Haut geschmeidig und versorgen sie mit Flüssigkeit. Beim Kauf solcher Öle und anderer Pflegeprodukte sollten Sie während der Schwangerschaft (und auch sonst) auf die Inhaltsstoffe achten. Denn Hautärzte, Allergologen und Chemiker haben herausgefunden, dass bei weitem nicht jede Creme und Paste, die das Prädikat „Für Schwangere geeignet“ trägt, wirklich auf die Haut von werdenden Mamis gehört.

In solchen Produkten sind leider immer wieder Duftstoffe zu finden, die allergische Reaktionen auslösen können. Generell sollten Sie beim Einsatz von Duftstoffen – gerade bei ätherischen Ölen wie Salbei, Thymian oder Kampfer – vorsichtig sein. Das gilt besonders für empfindlich reagierende Frauen.

Klären Sie im Einzelfall bitte unbedingt mit Ihrer Hebamme ab, welche ätherischen Düfte für Sie in Ordnung sind. Klar ist nämlich auch: Die riechenden Bestandteile in Düften haben einen direkten Einfluss auf unseren Organismus und auf unser Gefühlsleben. Ein wohlig-warmes Bad, ein angenehmer Duft dazu und ein leckerer Tee – da können Sie relaxen und obendrein Ihre Haut pflegen. Genießen Sie es!

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Text: Mag. Lisa Drost
Bild: dr OX/Shutterstock.com