Wohnträume

Wir haben einige Tipps für Sie zusammengestellt.

Die Küche ist heute meist der zentrale Mittelpunkt der Familien- Wohnung, der vielseitig genutzt und großzügig angelegt wird. Ebenfalls wichtig geworden: Das Home Office, zu dem entweder ein Teil eines Zimmers oder ein ganzer Raum umfunktioniert wird. Die Anforderungen, die eine Wohnung erfüllen soll, haben sich in der letzten Zeit sehr geändert. Daneben soll natürlich immer noch die jedes Familienmitglied seinen eigenen Bereich haben und die vielen kleinen und großen Dinge, die sich so ansammeln, gut verstaut werden können. So ähnlich die Bedürfnisse der Familien im Prinzip sind, so unterschiedlich sind doch die Wünsche, was die ideale Wohnform betrifft. Wichtig ist, die eigenen Bedürfnisse genau zu hinterfragen. Welche Wohnform gefällt einem, wie viel Platz braucht man und wofür, welche Varianten stehen zur Verfügung und: Was ist im Rahmen der Möglichkeiten leistbar. Gerade daran zerschellen mitunter die schönsten Träume – oder werden ganz im Gegenteil wahr. Wichtig ist in jedem Fall, sich rechtzeitig zu informieren, beraten zu lassen und sich ehrlich mit einigen Fragestellungen auseinander zu setzen: In welcher Lebenssituation befinde ich mich heute und wie wird sich diese weiter entwickeln? (Dazu gehören Themen wie die Sicherheit einer eventuellen Ehe, aber auch des Jobs des Familienerhalters oder der beiden Partner.)

Kann ich mir die Rückzahlungen leisten? (Dabei gilt zu beachten, dass bei flexiblen Modellen meist ein Eigenmittelanteil von etwa 30 Prozent erforderlich ist. Was die Höhe der Rückzahlungen betrifft, sollte man aufgrund der Zinshöchststände der letzten 15 Jahre die höchste mögliche Rate ausrechnen und überlegen, ob man sich im Fall des Falles auch diese leisten kann.) Wie viel Eigenmittel brauche ich? (Die Bonität bewertet die Bank nach Ihrem Einkommen, aber auch danach, wie viel  Erspartes Sie haben, ob Sie Ihr Konto regelmäßig überziehen und ob Sie weitere Kredite haben.) Welche Förderungen und Begünstigungen kann ich im Fall des Falles in Anspruch nehmen? Langfristig gesehen ist die Eigentumswohnung die günstigste Form des Wohnens, zumal keine Miete gezahlt wird und eine Wohnung in guter Lage an Wert gewinnt. Freilich bleibt die Frage der Finanzierung.

Im wesentlichen umfasst das Angebot geförderte oder frei finanzierte Eigentumswohnungen. Wobei die geförderte Eigentumswohnung neben 30er-, 50er-, 70er-Jahre- Wohnungen am günstigsten kommen. Auch unrenovierte Altbauten schlagen weniger hoch zu Buche, allerdings ist oft mit erheblichen Renovierungskosten zu rechnen. Über ein Drittel des Kaufpreises der Eigentumswohnung sollte man zumindest verfügen. Der Restbetrag lässt sich, ebenso wie für das eigene Haus, über Förderungsdarlehen, Bauspar- und Hypothekardarlehen aufbringen.

Die Frage der Finanzierung

Geht es an die Finanzierung, so stehen mehrere Möglichkeiten offen. So kann das Wohnbauförderungsdarlehen zumindest einen Teil der Baukosten decken. Das Darlehen des Landes mit langen Laufzeiten und zusätzlich oft noch Annuitätenzuschüssen auf die Zinsen gilt als das günstigste Baugeld. Prinzipiell es ist von der Größe der Familie abhängig, eine Einkommensobergrenze ist zu beachten und auch die Hausgröße ist entscheidend. Erwirbt man eine geförderte Wohnung, ist in Wien ein Teil der Bau- und Grundkosten über das „Eigenmittelersatzdarlehen oder Ein-Prozent-Landesdarlehen“ zu bestreiten, so man die Kriterien einer Förderung erfüllt. Über besondere Förderungen dürfen sich die Erbauer Energietechnisch optimaler Häuser, die ökologischen Standards entsprechen, freuen. Ergänzt wird das Wohnbauförderungsdarlehen durch das Bauspardarlehen. Dafür wird ein Bausparvertrag abgeschlossen, um eine gewisse Summe – die Eigenmittel – über sechs Jahre lang gefördert anzusparen.

Dann muss man je nach Institut mit einer Wartezeit von eineinhalb bis drei Jahren rechnen. Diese Anspar- und Wartezeit lässt sich aber mit einem Zwischendarlehen überbrücken.Die Vorteile des Bauspardarlehens, dessen Ursprünge übrigens aus dem England des 18. Jahrhunderts stammen: langfristige Laufzeiten von 20 bis 25 Jahren und günstige Verzinsung, die in der Anfangsphase niedriger ist und sich in der Folge am Euribor (ein von der Europäischen Zentralbank verlautbarter Zinssatz, der auf einer durchschnittlichen Verzinsung bestimmter Gelder beruht) ausrichtet. Das Schöne ist, dass das Bauspardarlehen nach oben gedeckelt ist: Der maximale Zinssatz des Bauspardarlehens bleibt mit garantiert sechs Prozent im Rahmen. Auf alle Fälle lohnt es sich, die Darlehenskonditionen der österreichischen Bausparkassen gründlich zu vergleichen. Denn sowohl bei der Zwischenfinanzierung als auch beim Darlehenszinssatz unterscheiden sich die Angebote doch leicht. Wobei die Effektivverzinsung, also was unterm Strich an Zinsen zu zahlen ist, das entscheidende Kriterium ist. Schwierig wird der Vergleich, da die Darlehenszinsen beim Bausparen ja nicht fix, sondern am Euribor orientiert sind.

In einer Vergleichsrechnung muss also auch eine gleiche Euribor-Entwicklung angenommen werden. Wichtig: Zum Nettozinssatz wird bei manchen Instituten noch ein Kapitalbeschaffungskostenbeitrag verrechnet, der bis zu einem Prozent pro Jahr ausmachen kann. Auch der ist in der Vergleichsrechnung zu berücksichtigen. Wer sich für ein Fremdwährungsdarlehen entscheidet, kann durch das Ausnützen von Zins- und Währungsdifferenzen günstig fahren. Betonung auf „Kann“, denn diese Form der Geldbeschaffung birgt ein gewisses Risiko. Steigt nämlich der Kurs der fremden Währung, werden auch die Schulden höher. Für diesen Fall sorgt die Bank durch eine genauere Bonitätsprüfung vor. Und der Bankkunde sollte dies durch eine Ausstiegsoption tun. Denn über die bei der Hausbaufinanzierung notwendige lange Darlehenslaufzeit lässt sich die Zins- und Kursentwicklung nicht vorher sagen.

Relativ günstige Zinsen bekommt man bei einem Hypothekardarlehen, denn das Haus oder die Wohnung dienen dem Kreditgeber als Sicherheit. Die Bank wird auch ins Grundbuch eingetragen. Die Abwicklung ist relativ kompliziert, aber dafür locken für gewöhnlich die günstigsten Zinsen aller Kreditarten. In jedem Fall wird ein Darlehen im Grundbuch eingetragen. Da die Bauspar- und Bankinstitute ein Haus sehr vorsichtig bewerten, lässt sich nie das ganze Eigenheim fremd finanzieren. Wie bei der Eigentumswohnung sollte also auch für den Hausbau etwa ein Drittel der Gesamtkosten aus Eigenmitteln aufgebracht werden. Und dann steht der Realisierung des Traums vom eigenen Haus (fast) nichts mehr im Wege.

Foto: Deklofenak/Shutterstock.com
Text: Anna Heisinger

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