„Die spinnen die Römer“ meinte einst Asterix. Jetzt scheinen die Einwohner von Guernsey, der zweitgrößten Kanalinsel, den Römern Konkurrenz machen zu wollen. Guernsey führt eine „Selfie-Steuer“ an wichtigen Sehenswürdigkeiten ein.
1. April 2025, St. Peter Port/Guernsey – In einem bahnbrechenden Schritt zur Eindämmung von Touristenmassen und zur Finanzierung der Instandhaltung der touristischen Infrastruktur hat Visit Guernsey die Einführung einer Selfie-Steuer an den beliebtesten Standorten der Vogtei angekündigt. Ab sofort wird Reisenden eine geringe Gebühr für jedes Selfie berechnet, das an berühmten Orten wie Jerbourg, der Little Chapel oder Vazon Bay aufgenommen wird.
„Besucher haben diese wunderschönen Kulissen schon viel zu lange kostenlos genießen können“, sagte Ebenezer Clique-Bate, Sprecher von Visit Guernsey. „Täglich werden Tausende von Fotos gemacht, es ist also an der Zeit, dass wir diese Einnahmequelle nutzen. In Guernsey gibt es keine Mehrwertsteuer. Wir müssen das irgendwie ausgleichen.“
KI im Einsatz: So funktioniert die neue Selfie-Steuer
Die neue Regelung wird modernste KI- und Geolokalisierungstechnologie nutzen, um jedes Selfie, das in ausgewiesenen Zonen aufgenommen wird, zu erkennen und den Besuchern automatisch in Rechnung zu stellen. Die Gebühren werden wie folgt strukturiert:
- Standard-Selfie (1 Person): 75 Pence pro Foto = 0,86 €
- Gruppen-Selfie (2+ Personen): 1,50 GBP pro Foto = 1,73 €
- Aufpreis für Duckface oder übergroße Sonnenbrillen: +2,00 GBP = 2,3 €
- Übermäßige Verwendung von V-Fingern / „Peace“-zeichen: +2,00 GBP = 2,3 €
- Influencer-Paket (unbegrenzte Selfies für 24 Stunden): 35,00 GBP = 40,32 €
Die Zahlung der Gebühren erfolgt bei der Abreise von Guernsey über automatische Terminals am Flughafen oder Fährhafen der Insel, um Besuchern eine reibungslose und bequeme Besteuerung zu ermöglichen.
Wohin fließt das Geld?

Selfie-Steuer finanziert Zuchtprogramm für Guernsey Kühe, die auf Komando stillstehen
Laut offiziellen Angaben werden die Einnahmen aus der Selfie-Steuer für grundlegende Infrastrukturmaßnahmen und die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung verwendet, darunter:
- Die Gründung einer neuen „Shush Patrol“, um Vlogger auf den Inseln auf einen angemessenen Geräuschpegel zu beschränken.
- Die Installation von Notfallstativen/Handyhaltern an wichtigen touristischen Orten.
- Ein Zuchtprogramm für „Selfie-Spezialisten“-Guernsey-Kühe, die auf Kommando stillstehen und in die Kameras der Besucher schauen.
- Die Einrichtung einer ausgewiesenen Instagram Sunset Viewing Zone in der Cobo Bay, um ein Gedränge am Strand zu vermeiden.
Pläne für die Zukunft

„Tourist Traffic Control“-System soll langsam gehende Touristen auf eigens markierten Wegen halten
Ein Sprecher von Visit Guernsey, Ebenezer Clique-Bate, kommentierte: „Wir gehen davon aus, dass die Selfie-Steuer nicht nur sehr willkommene Mittel für die Infrastruktur der Insel einbringen wird, sondern auch dafür sorgt, dass die diesjährige Weihnachtsfeier im Büro deutlich üppiger ausfällt, als im letzten Jahr. Dank dieser neuen Einnahmequelle werden wir weitere Möglichkeiten zur Verbesserung des touristischen Erlebnisses ausloten, wie z. B. ein „Tourist Traffic Control“-System, um langsam gehende Touristen auf den eigens dafür markierten Wegen zu halten. Wir arbeiten auch an Sensoren zur Durchsetzung von Dezibel-Grenzwerten, um sicherzustellen, dass kein Besucher die gesetzlich zulässige Lautstärke für „OH MEIN GOTT, SCHAU DIR DIESE AUSSICHT AN“ überschreitet.“
Ein Video, das die Einzelheiten der neuen Selfie-Steuer erklärt, kann hier angesehen werden:
Selfie-Steuer-Registrierung
Quelle: BPRC Scott Crouch
Bild oben: pixabay/Pixabay Sanna Jågas from
Bilder Artikel: beigestellt, Visit Guernsey (letztes Bild KI)