Geständnisse einer (berufstätigen) Mutter

Von der Fantasie und warum sie uns in der Kindererziehung helfen kann.

Kommen Sie mit mir mit auf eine Reise? Wo es hingehen soll? Ins Land der Fantasie … Das kennen Sie nicht? Sehen Sie, und das ist genau das Problem. Viele Erwachsene haben es vergessen. Und dabei haben sie es so oft besucht, damals, als sie Kinder waren. Nur ganz wenige können sich auch im Erwachsenenalter noch daran erinnern. Eine Beatrix Potter zum Beispiel, die ihrem erfundenen Freund aus Kindertagen, „Peter Rabbit“, erst mit Mitte 30 Leben eingehaucht und ihre einzigartigen, berühmten Kinderbücher geschaffen hat. Oder eine Astrid Lindgren, die Pipi Langstrumpf und die Kinder aus Büllerbü fantastische, bis heute heiß geliebte Abenteuergeschichten bestehen ließ. Aber man muss kein Schriftsteller sein, um sich durch die Fantasie Flügel verleihen zu lassen. Schließen Sie einfach die Augen, hören Sie in sich hinein, fangen Sie an zu träumen … Können Sie es schon sehen? Da taucht es vor uns auf, das Land der Fantasie. Ob uns ein Regenbogen aus vielen funkelnden Farben hinbringt, auf dem wir nur entlang zu rutschen brauchen wie auf einer Riesenrutsche – hui, in schneller Fahrt, oder ob wir lieber auf einer alten, klapprigen Eisenbahn, die fliegen kann, anreisen, oder aber per Heißluftballon wie anno dazumal, nur dass dieser kunterbunt ist und viele lange Bänder hinter sich herzieht, die im Wind flattern, bleibt der persönlichen Vorstellung überlassen, und, ganz richtig: der Fantasie. Kinder haben sie noch. Wir oft nicht mehr. Weil der Alltag und seine Sorgen uns die Flügel abgeschnitten haben. Weil Zahlen und Fakten unsere Welt regieren. Weil wir erwachsen sind. Dabei macht sie das Leben um so vieles bunter und spannender. Wenn wir ihr nur eine Chance geben. Also, kommen Sie mit? Wohin? Ins Land der Fantasie natürlich … Ihre, meine Kinder sind schon da, sehen Sie sie? Sie winken und jubeln, weil wir ihnen entgegen kommen, und ihnen dort begegnen, wo sie stehen. Weil Kinder-Erziehung ein Abenteuer ist, das es zu bestehen gilt. Dabei helfen kann: die Fantasie!

Text: Marion Breiter O’Donovan
Foto: Irina Bort – shutterstock.com
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