Winterfest

Väterchen Frost mag noch eine Weile auf sich warten lassen, seine ersten Vorboten schickt er aber schon voraus: Wenn Müdigkeit und schlechte Laune, Heißhunger auf Süßes und Antriebslosigkeit geballt auftreten, dann wissen wir: Herbst ist’s – und die hormonellen Taktgeber Serotonin und Melatonin geraten ins Schleudern. Warum das so ist? Der Stimmungsaufheller Serotonin wird nur bei ausreichend Sonnenschein oder sehr hellem künstlichen Licht gebildet. Melatonin wiederum wird zwar vor allem nachts ausgeschüttet, kann aber in den lichtarmen Monaten tagsüber nicht mehr ausreichend abgebaut werden. Gegen die ermüdende Kombination aus zu viel Melatonin und zu wenig Serotonin kann man ebenso aktiv werden wie gegen viele anderen Tücken, die Schnee und Eis mit sich bringen. Soll er nur kommen, der Winter: Mit den folgenden 10 Tipps sind Sie und Ihre Lieben winterfest!

Tipp 1: Genügend Licht tanken

Wenn die Sonne nicht scheinen will, dann kaufen Sie sich eben eine! Tageslichtlampen, so genannte Vollspektrumleuchten, ahmen das mittägliche Sonnenlicht nach und werden von der Medizin zur Behandlung der „Winterdepression“ (Lichtmangeldepression) eingesetzt. Damit die gewünschte Wirkung eintritt, muss die Lampe 10.000 Lux stark sein – entscheiden Sie sich also am besten für ein geprüftes Medizingerät aus dem Sanitätshaus, so genannte „Wellnesslampen“ bringen gar nichts. Vollspektrumlampen – die übrigens nicht bräunen – lassen sich wie normale Lampen verwenden, allerdings sollte man sich täglich eine Stunde in rund einem Meter Entfernung von der Lampe aufhalten.

Tipp 2: Regelmäßige Bewegung

Mit Herumsitzen alleine ist es nicht getan, auch das Immunsystem will stimuliert werden. Bewegung – vor allem an der frischen Luft – bringt mehr als nur erhöhten Kalorienverbrauch: Sie intensiviert die Sauerstoffaufnahme, beschleunigt den Abtransport von Schadstoffen, reguliert den Insulinspiegel und fördert die Bildung des Glückshormons Endorphin. Aber das ist noch nicht alles: Regelmäßiger Ausdauersport verbessert die Leistungsfähigkeit der Abwehrzellen – im Kampf gegen Viren und andere Feinde sind sie dann deutlich stärker als die Abwehrzellen von „Couch Potatoes“. Die Stärkung der Abwehr ist im Winter auch bitter nötig: Trockene Heizungsluft drinnen, nasskalte Luft draußen reizen die Atemwege und vermindern ihre Durchblutung – schaffen also Spitzenbedingungen für Erkältungsviren. Dem heißt es gegensteuern …

Tipp 3: Wärme

Sauna, Dampfbad oder Infrarotlicht mit anschließender Abkühlung trainieren die Gefäße und kurbeln den Stoffwechsel an. Die kurzfristige Erhöhung der Körpertemperatur wirkt auf Viren wie ein Fieberschub. Heimsauna, Infrarotkabine oder Dampfdusche nehmen nicht viel Platz weg und sind in jedem Fall eine lohnende Investition, denn mindestens einmal pro Woche Schwitzen muss sein, damit der positive Effekt anhält. Aber Achtung: Wer unter Fieber leidet, hat in der Sauna nichts verloren!

Tipp 4: Badewonnen

Gibt es etwas Schöneres, als in einer wohlig-warmen Badewanne Nebel, Wind und Nieselregen zu trotzen? Badezusätze mit wärmenden und stimmungsaufhellenden Duftnoten wie Zimt oder Mandarine-Orange-Grapefruit erhöhen das Vergnügen, Erkältungsbäder mit Eukalyptus und Kampfer leisten gute Dienste bei der Abwehr einer beginnenden Erkältung.

Tipp 5: Meeresbrise

Vorbeugend gegen Schnupfen, Husten & Co. wirkt auch der Besuch einer Salzgrotte. Die salzhaltige Luft ist eine Wohltat für die Atemwege. Wer es nicht zu einer Therme schafft, kann z. B. in Wien die „Salzgrotte Oceanum“ besuchen.

Tipp 6: Kälteschutz für die Haut

Wer draußen rumtobt, braucht Kälteschutz für die Haut – auch die Kinder. Nutritic von La Roche-Posay etwa verstärkt die Schutzbarriere der Haut mit Biolipiden, zieht gut ein und hat den Vorteil, dass man nach der Rückkehr ins Warme keinen Wärmestau durch eine fette Schutzschicht riskiert.

Tipp 7: Trinken, trinken, trinken – und zwar Heißes

Kräutertees in verschiedensten Geschmacksrichtungen bieten jede Menge Abwechslung und schmecken sogar ungesüßt, z. B. von Teekanne, Sanoflore oder Willi Dungl.

Tipp 8: Wintergerechte Ernährung

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) rät: „Die Mitte wärmen“. Die Fünf-Elemente-Küche unterscheidet zwischen heißen, warmen, neutralen, kühlen und kalten Nahrungsmitteln. Im Winter – so die Empfehlung – solle man mehr Gekochtes essen, insbesondere ein warmes Frühstück. Rohkost und Zitrusfrüchte hingegen gelten als kalt.

Tipp 9: Genügend Vitamine und Spurenelemente

Nahrungsergänzungsmittel können helfen, die Versorgung zu optimieren. Zink ist wichtig für Infektabwehr und Wundheilung.

Tipp 10: Richtiger Umgang mit Keimen

Banal, aber wirksam: Waschen Sie in Virenzeiten öfters einmal Ihre Hände, besonders vor dem Essen. Wenn man niest und schnupft, ist Händeschütteln kein freundlicher Akt, sondern Virentransport. Übrigens: Gegen einen viralen Infekt helfen keine Antibiotika! Vertrauen Sie der Kraft der Pflanzen: Erstes Mittel der Wahl bei Infekten der oberen Atemwege sind pflanzliche Schleimlöser wie z. B. GeloMyrtol, das zusätzlich antibakteriell wirkt. Abwehrsteigerer wie Esberitox pushen die Bildung von Abwehrzellen. Um der „echten“ Grippe (Influenza) – die plötzlich und heftig, mit schwerem Krankheitsgefühl und hohem Fieber beginnt – ein Schnippchen zu schlagen, empfiehlt sich eine Schutzimpfung. Besonders gilt das für Personen mit einem bestehenden Grundleiden, z. B. Asthma, und auch für Kinder.

Mag. Elisabeth Sorantin

Titelfoto: Alliance/Shutterstock.com

Foto: Nicolas Vanier

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