Speiseplan

Ernährungswissenschafterin und Buchautorin Mag. Ingeborg Hanreich im Gespräch mit fratz&co über gesunde Ernährung für die Kleinen.

fratz&co
Was zeichnet gesunde Ernährung für Kleinkinder aus? 
Ingeborg Hanreich
Zumindest zwei Drittel der Nahrung am Teller sollen pflanzlich sein. Das bedeutet für viele Kleinkinder und Vorschulkinder mehr (Vollkorn-)Getreide, mehr Obst und Gemüse (bzw. Säfte und Smoothies), mehr Hülsenfrüchte und ab und zu eine Portion Nüsse. Diese Lebensmittel bilden zusammen mit Wasser als Getränk die Basis der Ernährung. Dazu kommen tierische, eiweißreiche Nahrungsmittel (Milch und Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier). Davon sollte pro Tag maximal eine Portion gegessen werden.
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Was sollte auf dem Speiseplan nicht fehlen?
Ingeborg Hanreich
Zur Unterstützung der Gehirnentwicklung soll einmal pro Woche Fisch angeboten werden – sei es als Fischsuppe oder Fischlaibchen, als Fisch im Gemüsebett oder auch als (im Ofen zubereitete) Fischstäbchen. In letzterem Fall ist allerdings darauf zu achten, dass in der betreffenden Woche keine anderen panierten Speisen gegessen werden.
Milch und Milchprodukte spielen für das Knochenwachstum eine wichtige Rolle. Dabei ist es egal, ob das Kind lieber Käse, Joghurt oder einen hellen Kakao mag. Allerdings sind die Umrechnungsgrößen zu beachten. Die empfohlenen 300-330 ml Milch oder Joghurt verbergen sich schon in ca. 100 g Topfen oder 50 g Schnittkäse. Immer öfter wird auf Milch auch bewusst verzichtet. Das hat oft zur Folge, dass Kinder sie im späteren Alter tatsächlich schlechter verdauen können und Beschwerden auftreten. Außerdem muss dann sehr genau darauf geachtet werden, dass ausreichend Kalzium aus anderen Quellen zur Verfügung steht.
Hochwertige Öle sowie Nüsse und Samen sind ebenfalls unentbehrlich für das Wachstum, denn sie spielen bei der Bildung der Zellwände eine große Rolle. Es werden zwar – je nach Altersstufe – nur zwei kleine Portionen Streichfett oder Öl (bzw. Nüsse) gebraucht, diese jedoch dafür täglich.
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Was hingegen ist zu vermeiden?
Ingeborg Hanreich
Bei den sieben einzelnen Lebensmittelgruppen, die ausgewogen am Speiseplan stehen sollen, gibt es auch einige Ausnahmen, so z.B.: Alkohol. Dies bedeutet nicht nur, dass man Kinder keinen Alkohol zum Kosten geben soll, sondern auch bei Süßspeisen wie Likörbonbonieren, Punschkrapferl, oft auch bei der Marmelade in Faschingskrapfen, Tiramisu, Kombucha etc. ist Vorsicht geboten. – Die Liste der alkoholhaltigen Speisen und Getränke ist erstaunlich lang und Eltern oftmals nicht bewusst.
In meinem Buch „Essen und Trinken im Kleinkindalter“ werden bei den einzelnen Lebensmittelgruppen die Fragen von Eltern detailliert beantwortet. Bei Süßigkeiten kommt es – generell gesprochen – vor allem auf die Menge an (maximal eine Kinderhandvoll in Summe inkl. Kakaopulver, Zucker in Frühstücksflocken …), bei Fetten hingegen vor allem auf die Qualität der Fette und Öle.
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Ihr Lieblingsrezept für Kleinkinder?
Ingeborg Hanreich
Mein Lieblingsrezept ist das für Zimtknödel aus unserem „Pfiffigen Rezepten für kleine und große Leute“. Dabei handelt es sich um Vollkorngrießknödel, die mit Zimt gewürzt sind und zu Apfelmus oder Zwetschgenkompott gereicht werden. So sind in der ungezuckerten, süßlichen Speise sowohl Vollkorngetreide als auch Obst verborgen.
Foto: Prostock-studio – shutterstock.com
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