5. Monat: Baby hört mit

Die Organe Ihres Ungeborenen entwickeln sich immer weiter; auch das Nervensystem und die Sinne des Kleinen reifen. Sie sollten sich in dieser Zeit auf die restliche Schwangerschaft und die Geburt vorbereiten.

Die Schwangerschaft ist echte Schwerstarbeit – nicht nur, weil Sie rund um die Uhr Ihr Baby mitversorgen müssen. Im Laufe der Monate tragen Sie immer mehr Gewicht mit sich herum, denn das Kleine, die Gebärmutter und die Fruchtwassermenge sorgen für beständig mehr Ballast. Zudem steht am Ende mit der Entbindung noch einmal ein schönes, aber auch sehr kraftraubendes Ereignis bevor.Darauf sollten Sie sich in den kommenden Wochen und Monaten vorbereiten. Denn Fitness ist das A und O, damit Sie die Zeit möglichst komplikationsfrei   überstehen. Zum einen gibt es spezielle Vorbereitungskurse, die Sie fit machen für die Geburt, aber auch für die Zeit mit dem neuen Erdenbürger.

Ferner ist Bewegung äußerst sinnvoll: Machen Sie, solange Sie es können, regelmäßig Spaziergänge. Oder gehen Sie schwimmen. In Absprache mit Ihrem Arzt können Sie zudem unter Umständen noch Ihrem Freizeitsport nachgehen. Je mehr Sie jetzt tun, desto leichter wird Ihnen die weitere Schwangerschaft fallen. Neben der Aktivität ist auch das Entspannen, das Wohlfühlen, das Genießen fundamental wichtig. Nehmen Sie sich Zeit für sich. Pflegen Sie sich – nicht nur zur Vermeidung von Schwangerschaftsstreifen durch das Massieren von Bauch und Brust mit speziellem Öl. Vielmehr gönnen Sie sich vielleicht mal einen Termin bei der Kosmetikerin. Oder einen schönen Abend in der Badewanne gemeinsam mit Ihrem Partner. Wichtig dabei ist es, dass Sie in sich hinein hören. Denn Ihr Körper sendet Ihnen Signale, wie viel Kraft Sie haben, ob Sie noch etwas leisten können oder ob Sie sich eine Pause gönnen sollten.

Mit speziellen Achtsamkeitsübungen können Sie die Wahrnehmung dieser zum Teil minimalen Veränderungen trainieren. Deutlich offensichtlicher sind meist die Probleme, die der Darm den werdenden Mamis macht. Denn Verstopfung ist ein häufiges Ärgernis in der Schwangerschaft. Hervorgerufen wird es durch die ausgeschütteten Hormone, die die Darmtätigkeit verlangsamen. Dem können Sie unter anderem durch das Trinken von mehreren Litern Wasser und ungesüßten Tees am Tag entgegenwirken.

Ein „Wachstumssprung“

In diesem fünften Schwangerschaftsmonat findet auf den ersten Blick ein Sprung beim Wachstum statt: Anfangs hat das Kind noch rund 11 Zentimeter gemessen, am Ende des Monats plötzlich sagenhafte 25 Zentimeter. Dafür gibt es einen Grund: Bis kurz vor Schluss dieses Schwangerschaftsmonats wurde die Länge noch vom Scheitel bis zum Steiß gemessen, anschließend vom Kopf bis zu den Füßchen. Der Grund liegt in der Entwicklung Ihres ungeborenen Kindes. Denn – wie beim Embryo und anfangs beim Fötus üblich – war das Köpfchen im Vergleich zum übrigen Körper überproportional groß. Das ändert sich immer mehr. Außerdem entwickeln sich Beinchen und Füßchen, Ärmchen und Händchen stets weiter.

Deshalb macht die Änderung der Messung durchaus Sinn. Die neuen Möglichkeiten, die Arme und Beine bieten, müssen natürlich von Ihrem Schatz gleich ausprobiert werden. Beugen und Strecken, hierhin und dorthin bewegen. Erste Purzelbäume werden geschlagen. Vielleicht spüren Sie diese Bewegungen in diesem fünften Monat zum ersten Mal? Parallel zum Größenwachstum nimmt das Kleine von Woche zu Woche auch an Gewicht zu. Die Rundumversorgung in Ihrem Bauch sorgt dafür, dass Ihr Baby innerhalb des Monats sein Gewicht von rund 115 Gramm auf etwa 280 Gramm mehr als verdoppelt. Neben den inneren Organen, die immer mehr ihre lebenslangen Aufgaben aufnehmen, ist es besonders das Nervensystem, das sich weiterentwickelt.

Mit ihm fängt das Kind auch an, seine Sinne zu entdecken. Unter anderem der Geschmack ist jetzt vorhanden. Auch das Gehör wird von Woche zu Woche besser. So kann Ihr Baby das beständige und beruhigende Schlagen Ihres Herzens wahrnehmen, aber auch die Geräusche aus Ihrem Magen und Darm. Nach und nach dringen immer mehr Laute von außen durch die Bauchdecke in die Gebärmutter.

Text: Mag. Lisa Drost
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