Mental Overload: Mütter sind an der Belastungsgrenze angelangt

Arztbesuch, Betreuung der Kinder im Krankheitsfall, Unterstützung bei den Hausaufgaben, … – Österreichs Mütter stehen Gewehr bei Fuß, wenn es um die lieben Kleinen geht. Fast die Hälfte fühlt sich stark bis sehr stark belastet – 93 Prozent wollen Änderungen in der Aufgabenverteilung.

Unterstützung beim Lernen oder den Hausaufgaben, Jausenbrot schmieren Schulzubehör kaufen, zum Arzt gehen: Der Mental-Load, also die unzähligen Aufgaben an die Österreichs Eltern zu denken haben, lastet auf ihnen wie Blei.  Gerade in der Schulzeit nehmen diese noch einmal zu.

Doch wie ist dieser Mental Load verteilt? Dazu hat Vorwerk Österreich, gemeinsam mit dem unabhängigen Meinungsforschungsinstitut TQS, eine Umfrage durchgeführt, die jüngst präsentiert wurde. Die Ergebnisse zeigen eines ganz klar: Die Organisation des Schulalltags liegt größtenteils in weiblicher Hand. Ganze 93% der Mütter wünschen sich eine Änderung der Aufgabenverteilung im Haushalt und bei der Kindererziehung.

Der Familienalltag bringt unzählige Aufgaben mit sich. Neben der klassischen Haus- und Care-Arbeit, die immer noch weitgehend von Frauen bewältigt wird, fallen auch zahlreiche Denkaufgaben an. Seit einigen Jahren wird die mentale Leistung dahinter anerkannt und unter dem Begriff „Mental Load“ zusammengefasst. Wer übernimmt diese weitgehend unsichtbaren Aufgaben? Das untersuchte die aktuelle Studie von Vorwerk Österreich und dem Meinungsforschungsinstitut TQS. 503 Mütter und Väter wurden befragt. Das Ergebnis: Österreichs Mütter übernehmen immer noch einen Großteil der Denkleistungen in Eigenregie und zwar nicht nur im Haushalt, sondern auch bei der Kindererziehung.

 

Nahezu die Hälfte der Mütter ist belastet

Sei es die Begleitung der Kinder bei Gesundheitsterminen (89%) und die Betreuung der Kinder im Krankheitsfall (85%), das Denken an die neue Kleidung der Kinder (89%), die Unterstützung beim Lernen (73%) oder das Kaufen von Schulzubehör (69%): Mütter übernehmen nach eigenen Angaben den Löwinnenanteil in Sachen „Schulalltags-Mental Load“.

Die ungleiche Verteilung beeinflusst auch die Zufriedenheit der heimischen Eltern: In Sachen Aufgabenverteilung geben 71% der Väter an, eher bis sehr zufrieden zu sein – das trifft hingegen nur auf 42% der Mütter zu. „Zu wenig Zeit für sich“ (65%) wird dabei als Hauptgrund von den befragten Mamas genannt. 80% von ihnen haben maximal eine Stunde am Tag für sich. Nicht verwunderlich also, dass sich satte 93% der Teilnehmerinnen eine Veränderung der Aufgabenverteilung wünschen und beinahe jede zweite Mama (48%) ihren Alltag als stark bis sehr stark belastend empfindet. „Damit der Familienalltag reibungslos funktioniert gibt es unzählige Dinge, an die man täglich denken muss. Die Abfrage der einzelnen Denkleistungen zeigt, dass vor allem die oftmals unterschätzten mentalen Aufgaben rund um die Kinderbetreuung ganz klassisch von Frauen bewältigt werden“, kommentiert Philipp Kammerer von Vorwerk Österreich.

 

Bild: pixabay – Pete Linforth