Ist die Schule ein Hort der Ungerechtigkeit? Ja, sagen Drei Viertel der österreichischen Schüler:innen in einer Umfrage. Ihre Reaktion: Großteils Resignation.
1979, vor mittlerweile 46 Jahren erschien „Another Brick in the Wall“, der legendäre Song der britischen Rockband Pink Floyd. Ganze Generationen von Schülern können den Test auswendig.
So wie es scheint hat sich in den vergangenen 46 Jahren an den Schulen – zumindest aus Sicht der Schülerinnen und Schüler – nicht viel verändert. Wie sonst könnte man die Ergebnisse der jüngsten Umfrage, die unter 879 österreichischen Schüler:innen im Alter von 14 bis 20 Jahren durchgeführt wurde, deuten.
Präsentiert wurde die Studie vom Auftraggeber lernquadrat im Rahmen einer Pressekonferenz unter dem Titel: „School-Life-Balance: Was die Schule mit unserer Jugend macht“. Die Ergebnisse haben es in sich und sollten bei den Verantwortlichen alle Alarmglocken zum Schrillen bringen. Immerhin drei Viertel fühlten sich bereits ungerecht oder schlecht in der Schule behandelt, größtenteils von Lehrkräften. Besonders belastend empfinden zwei Drittel der Befragten nicht nachvollziehbare Benotung. Dies ist für sogar deutlich belastender als schlechte Noten.
Zudem machen sich die schulischen Belastungen körperlich, mental und emotional bemerkbar. Wobei Österreichs Schüler:innen zum größeren Teil resignativ auf gefühlt ungerechte Behandlungen reagieren, wie die Antworten auf die Frage „Wie fühlst du dich, wenn du in der Schule schlecht oder ungerecht behandelt wirst?“ zeigen (Mehrfachantworten möglich).
- Es macht mich traurig: 29,8%
- Ich fresse das in mich hinein: 29,4%
- Ich resigniere - wenn ich etwas sage, schadet es mir nur: 22,4%
- Ich werde zornig: 20,8%
- Es ist mir egal: 17,3 %
- Ich spreche das sofort an: 14,9%
- Ich reagiere aggressiv: 12,6%
“We don't need no education
We don't need no thought control
No dark sarcasm in the classroom
Teachers, leave them kids alone
Hey, teacher, leave us kids alone
All in all, you're just another brick in the wall
All in all, you're just another brick in the wall”
Für ein besseres Schulleben wünscht sich der Großteil der Befragten bessere Erklärungen von Lehrerseite. Ebenfalls hoch im Kurs: Weniger Prüfungen, mehr Praxis statt Theorie im Unterricht, aktuellere Themen und mehr Feedback zu den eigenen Leistungen.
In Summe erreicht die „School-Life-Balance“ nur 5,26 von 10 möglichen Punkten (1=sehr schlecht, 10 = sehr gut). Bei 20,3 % aller Befragten ist die „School-Life-Balance sehr gut, bei 27,0% sehr schlecht. Wobei bei Burschen der Anteil einer guten Balance mit 31,1% deutlich höher ausfällt als bei Mädchen (14,5%). Wohingegen 22,1% der Burschen eine schlechte „School-Life-Balance“ aufweisen, bei Mädchen sind es sogar 29,4%.
Hier die wichtigsten Ergebnisse als Diashow zum Nachlesen.
Quelle: lernquadrat
Zur kompletten Studienpräsentation geht es hier: https://www.lernquadrat.at/fileadmin/LernQuadrat/Presse/Pressegespraech/21-03-25-school-life-balance/Charts_School-Life-Balance_Umfrage.pdf
In der Präsentation sind auch einige Tipps für Schüler:innen enthalten wie Sie am besten mit Schulsituationen umgehen und ihr Selbstvertrauen stärken können.
Den Pressetext finden Sie hier: https://www.lernquadrat.at/news/school-life-balance/
Mehr zu lernquadrat finden sie hier: https://www.lernquadrat.at/
Bild oben: Pixabay/Willgrad Krause