Verletzung des Gewebes durch den Dammriss

Durch die starke Dehnung des Bereiches zwischen mütterlicher Scheide und Anus kann es hier zu Verletzungen kommen. Je nach Schwere müssen die Wunden genäht werden.

Bei einer natürlichen Geburt werden das Bindegewebe und die Muskulatur zwischen Scheide und Anus, der Damm, stark gedehnt. Je nachdem wie groß der Kopf Ihres Babys ist, kann diese Dehnung sehr stark sein. Hierbei können reißende Verletzungen entstehen, Dammriss genannt.

Die Medizin unterteilt, entsprechend der Schwere der Verletzung, den Dammriss in vier Grade. Beim ersten Grad sind die Schäden so klein, dass sie von alleine abheilen können. Entsprechend unkompliziert verläuft auch der Heilungsprozess.

Bei allen übrigen Graden muss die Wunde genäht werden: Die ist bei eher leichten Verletzungen an der Haut von Damm und Scheide ebenso notwendig wie bei der umfassenden medizinischen Versorgung von schweren Verletzungen in der letzten Stufe, wenn sogar der Schließmuskel und der Darm betroffen sind.

Naht mit lokaler Betäubung

Entsprechend der Schwere der Verletzung versorgt die Hebamme den Dammriss oder dies muss von Fachärzten erledigt werden. Hierzu erfolgt eine lokale Betäubung des betroffenen Bereiches.

Von der Art der Verletzung hängen schließlich auch die Dauer und der Verlauf der Heilung ab. Je schwerer der Dammriss war, desto mehr sollten Mamis diesen Bereich schonen. Der Damm sollte möglichst gut gepolstert sein, wenn sie sich hinsetzt. Weiters hilft eine weiche Nahrung, weil hierdurch der Stuhlgang problemloser ist.

Da immer ein Infektionsrisiko besteht, sollte der Wundbereich in den folgenden Wochen möglichst sauber und trocken gehalten werden. Zusätzlich wird häufig medikamentös unterstützt – mit Entzündungshemmern und einer oberflächlichen Behandlung der Haut.

Bei einer guten Versorgung des Dammrisses sollten die Beschwerden nach einigen Wochen, spätestens nach einigen Monaten abklingen. Typisch sind Schmerzen und Schwellungen. Im Vergleich zu einem Dammschnitt ist bei vielen Frauen im Wochenbett die Dosis der Schmerzmittel deutlich verringert. Bei schweren Fällen kann die volle Funktion der betroffenen Muskulatur durchaus erst nach Monaten wieder hergestellt sein.

Text: Stefan Trockel
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