Sport kann die Fruchtbarkeit unterstützten

Radfahren schadet der männlichen Zeugungskraft? Ist das nur ein Mythos oder stimmt diese Behauptung? Die Wissenschaft streitet sich. Klar ist hingegen: Wer sich maßvoll sportlich betätigt, kann die Spermienproduktion fördern.

Das Positive vorab: Die meisten Sportarten, die als Hobby betrieben werden, haben keinen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit des Mannes. Immer wieder im Fokus der Wissenschaftler ist das Radfahren. Vermutet wird, dass es durch die Position beim Rennsattel zu einem Einfluss auf die Spermien produktion kommen könnte. Weiters haben die Experten herausgefunden, dass sich beim Radfahren die Temperatur der Hoden erhöht.

Dies geschieht unter anderem durch die meist sehr enge Kleidung. Statt der im Durchschnitt sonst üblichen 33,3 Grad Celsius steigt die Temperatur auf über 36 Grad Celsius an. Die Wissenschaftler streiten sich, ob und wie das Radfahren tatsächlich Auswirkungen auf Fruchtbarkeit haben kann.

Spanische Experten haben in einer Studie den Zusammenhang zwischen wiederholt längeren Radsport- Touren und einer deutlichen Verschlechterung der Spermiequalität hergestellt: Teilweise betrug die Zahl der gesunden, agilen Spermien nicht einmal zehn Prozent der üblichen Menge.

Keine Gefahr auf dem Sattel

Andere Experten hingegen sehen keine Gefahr für die männliche Zeugungsfähigkeit, wenn der Radsport in Maßen betrieben werde. Ganz im Gegenteil: Es gibt sogar Verfechter der These, dass durch das Radfahren in bestimmten Fällen die Potenz gesteigert werden könne. Gesichert sind hingegen die Kenntnisse, dass Anabolika negative Auswirkungen auf diverse Organe haben. Wer also zur Leistungssteigerung entsprechende Präparate einnimmt, muss mit einer geringeren Fruchtbarkeit oder sogar mit der vorübergehenden Zeugungsunfähigkeit rechnen.

Vitaler und gesünder

Sport und Bewegung allgemein gelten gemeinhin als gesundheitsfördernd. Weiters steigern sie das allgemeine Wohlbefinden. Sie fühlen sich vitaler. Wenn Sie regelmäßig eine Ausdauersportart betreiben, schüttet der Körper Hormone wie das Endorphin aus. Das steigert den Wohlfühlfaktor weiter. Allgemein wird von Sportwissenschaftlern empfohlen, zwei- bis dreimal pro Woche für mindestens 30 Minuten zu trainieren.

Das regt den Stoffwechsel an und kann durchaus auch zu einer Verbesserung der Spermienproduktion und Potenz führen. Wie bei so vielen Dingen ist auch hier das Mittelmaß das optimale Niveau.Mit zu wenig Bewegung erreichen Sie das anvisierte Ziel nicht, nämlich gesünder, lebendiger und zufriedener zu leben. Zu viel Sport ist auch zu viel des Guten.

Extreme Trainingseinheiten und fehlende Ruhepausen können zu Veränderungen im Hormonhaushalt führen und sich somit nachteilig auf die Spermienqualität und -quanität auswirken.

Text: Stefan Trockel
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