2. Monat: Aus einem Zellhaufen wird ein Embryo

Jetzt ist klar: Sie sind schwanger. Herzlichen Glückwunsch! Ihr Körper beginnt damit, sich voll und ganz auf das Austragen des Babys umzustellen.

Wenn sich am Übergang vom ersten zum zweiten Schwangerschaftsmonat die Blastozyste, die auch Keimblase genannt wird, in Ihrer Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat, darf man gratulieren: Sie sind schwanger! Und das registriert auch Ihr Körper. Denn ab sofort stellt er den gesamten Organismus auf Schwangerschaft um.Vermehrt werden nun die  schwangerschaftserhaltenden Hormone ausgeschüttet – darunter auch das HCG. Es ist auch im Urin nachweisbar, weshalb es als  Indikator  für die Schwangerschaft beim entsprechenden Test dient. Es sind auch die Hormone, die ab jetzt dafür sorgen, dass in Ihrem Körper so einiges in Unordnung gerät. Die „typischen“ Begleiterscheinungen der Schwangerschaft können auftreten – von der Morgenübelkeit und eventuellem Erbrechen über Kopfschmerzen, Veränderungen von Geruchs- und Geschmackssinn sowie Hautveränderungen bis hin zu Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit.

Brust verändert sich

Weiters sorgen die Hormone dafür, dass sich Ihre Brust  verändert. Die Brustwarzen werden deutlich empfindlicher und in den nächsten Wochen etwas dunkler. Zudem wächst das Drüsengewebe, während zeitgleich ein Großteil des Fettgewebes abgebaut wird.Im Zuge dieser Umstellung nimmt das Volumen der Brüste zu, sodass Sie ein Spannen spüren können. Im Laufe dieses zweiten Schwangerschaftsmonats passiert in Ihrem Bauch richtig viel: Die Plazenta entsteht an der Verbindungsstelle von Keimblase und Gebärmutterschleimhaut. Aus der Keimblase entwickelt sich der Embryo: Das winzige Leben misst anfangs nur zwei Millimetern, am Ende dieses Monats sind es schon über zwei Zentimeter. Weiters werden alle inneren Organe des Kindes angelegt, manche wachsen schon. Das gilt zum Beispiel für das Herz, das erst eine Art Röhre ist und schließlich seine typische Kammerform annimmt. Die noch winzige Pumpe beginnt schon jetzt mit ihrer Arbeit.

Gehirn und Rückenmark
Zeitgleich startet eine fundamental wichtige Entwicklung: Das Neuralrohr entsteht, aus dem sich im Laufe dieses Monats die Anlagen für Gehirn und Rückenmark entwickeln. Auch die Wirbelsäule, die ja das Rückenmark ein Leben lang schützen soll, und weitere Knochen werden angelegt. Zunächst nur als winzige Knospen am Embryo erkennbar startet das Wachstum von Armen und Beinen. Zeitweise haben sie das Aussehen von winzigen Paddeln. Eher eigenartig schaut auch der Embryo als solches am Ende dieses Monats aus: Der zukünftige Kopf ist ungefähr so groß wie der Rumpf. Was einmal Babys Gesicht sein wird, verändert sich ebenfalls. Die zuvor seitlich liegenden Augen wandern langsam ein Stück nach vorne und sind schließlich als schwarze Punkte zu sehen. Weiters zeichnet sich ganz zart die Nasenspitze vom Baby ab. Auch die Oberlippe entsteht. Die Fruchtblase entsteht am Anfang dieses Monats und wächst jeden Tag ein klein wenig mehr.Diese schützende Hülle mit dem ebenfalls schützenden Fruchtwasser hält ständig mit der Entwicklung des kleinen Lebewesens in Ihrem Bauch mit. Das Fruchtwasser dient dabei als natürliches Polster und schützt das Ungeborene vor Stößen.Daneben verhindert es  Verwachsungen des Kindes mit der Fruchtblase.

Text: Mag. Lisa Drost
Foto: Gelpi JM/ mborgali/ Shutterstock.com