Verschmelzung von Eizelle und Spermium

Nach der Ovulation ist die Eizelle nur wenige Stunden  befruchtbar. In dieser Zeit muss ein Spermium in sie eindringen und es muss zur Vereinigung des Erbmaterials kommen.

Ein Baby entsteht durch die Verschmelzung von männlicher Samenzelle mit der weiblichen Eizelle. Diese Befruchtung erfolgt im Eileiter. Zuvor musste mindestens eine Eizelle in einem der beiden Eierstöcke heranreifen. Üblich ist es, dass zwar mehrere Eizellen reifen. Allerdings wird meist nur ein Follikel, also eine Ausstülpung am Eierstock, gebildet. In der Mitte des Zyklus, also nach 11 bis 16 Tagen, erfolgt der Eisprung: Der Follikel platzt und die Eizelle wird in den Eileiter abgegeben. Normal ist die Bildung   on  einem  Follikel  an  einem Eierstock. An welchem Eierstock sich der Follikel bildet, ist dabei rein zufällig. Es muss im Zyklus aber nicht zwangsweise zu einem Eisprung kommen. Vielmehr ist auch dieses dem Zufall überlassen. Je älter eine Frau allerdings wird, desto  häufiger  kommt  es  zu  diesen  Störungen  des Eisprungs, der auch Ovulation genannt wird. Es ist eher die Ausnahme, dass zum Beispiel durch eine vorzeitige Monatsblutung diese Störung erkennbar wird.

Spermien leben kurz
Es gibt zwar Zykluskalender, um den Eisprung zu errechnen. Letztlich kann aber nur das Ultraschall zeigen, ob sich ein Follikel gebildet hat und wann mit dem Eisprung zu rechnen ist. Wenn Sie maximal drei Tage vor dem Eisprung   Geschlechtsverkehr   hatten,   besteht  die  Möglichkeit  einer Befruchtung. Bei der Befruchtung  dringt ein Spermium in die Eizelle ein. Jetzt entscheidet es sich, ob das Baby ein Junge oder ein Mädchen wird. Die Eizelle verfügt immer über ein X-Chromosom, weil die Mutter keine Y- Chromosomen besitzt. Das Geschlecht ist also vom Vater und dessen Spermien abhängig, weil die entweder ein X- oder ein Y-Chromosom besitzen. Die Spermien können nämlich allerhöchstens 72 Stunden überleben.

Die „männlichen“ Spermien (mit einem Y-Chromosom) geben deutlich früher auf  als die  „weiblichen“  Spermien (mit einem X-Chromosom).  Die Y- Spermien sind hingegen schneller, weshalb die Chance auf einen Jungen beim Geschlechtsverkehr unmittelbar um den Eisprung herum größer ist. Je weiter dieser Akt von der Ovulation weg ist, desto eher kann es ein Mädchen wer den.Im Gegensatz zu den Spermien ist die Lebensdauer einer unbefruchteten Eizelle richtig kurz. Nach dem Eisprung dauert es maximal  rund 18 Stunden, bis die Eizelle stirbt. Dies ist auch schon nach nur 12 Stunden durchaus üblich. Die Befruchtung  muss  sogar  binnen  acht  Stunden erfolgen! Ist das Spermium in die Eizelle eingedrungen, steuern beide Zellkerne auf einander zu. Beim Aufeinandertreffen verschmelzen sie regelrecht und es bilden  sich  aus  jeweils  23  Einzelchromosomen  die  23 Chromosomenpärchen. Die Grundlage für ein neues Leben ist geschaffen.

Wanderung zur Gebärmutter
Anschließend „wandert“ die befruchtete Eizelle langsam den Eileiter entlang in Richtung Gebärmutter. Dies dauert rund vier Tage, wobei die Eizelle selbst passiv bleibt, denn kleine Härchen befördern sie Millimeter für Millimeter weiter. In dieser Zeit teilt sich die Zygote, wie die befruchtete Eizelle genannt wird,  alle  zwölf  Stunden  einmal. Am vierten Tag, wenn also die Gebärmutter erreicht ist, hat die Zygote  die  Größe  eines Stecknadelkopfes. Sie sucht in den folgenden Tagen den perfekten Platz fürs Einnisten in der Gebärmutter. Ist der gefunden, bildet sich an dieser Stelle eine kleine Vertiefung in der Schleimhaut der Gebärmutter. Die Zygote setzt sich in diese Vertiefung und wird anschließend von der Gebärmutterschleimhaut bedeckt. Der Prozess der Einnistung ist abgeschlossen.

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Text: Mag. Lisa Drost
Foto: dr OX/ Shutterstock.com