Die ultimative Check-Liste für’s Grillen

Am Anfang war das Feuer. Und hat seit Urzeiten nichts von seiner Faszination verloren. Der Höhlenmensch von damals hockt heute noch immer mit dem gleichen gierigen Flackern in den Augen vor der Glut.

Nur trägt er jetzt Jeans und hat eine Bierdose in der Hand…
Das Wetter muss mitspielen, soviel steht fest. Aber alles andere liegt bei Ihnen! Wir haben für Sie eine Checkliste zusammengestellt, mit der die nächste Grillparty für die ganze Familie ein voller Erfolg wird. Dass dabei auch die Allerkleinsten nicht zu kurz kommen, versteht sich wohl von selbst.

Zeitplan

1) Die Gästeliste.
Schriftlich festhalten, wer kommen soll. Der Reihe nach anrufen, wer Zeit hat. Selbst im Zeitalter der E-Mails ist das Telefon für spontane Aktionen immer noch der beste Draht!

2) Die Einkaufsliste.
Drei Tage vor dem Fest alles besorgen, was nicht sofort verderben kann.
Immer ein Erfolg: Das Party-Bier-Fässchen! Allerdings braucht man einen genügend großen Kühlschrank.
Bei Fleischhauer, Gemüseladen und Bäcker Brot und Grillgut vorbestellen.
ACHTUNG: Niemals Gepökeltes grillen – gesundheitsschädliche Nitrosamine entstehen!

Wichtig: Würzen – ja, salzen – nein: Erst nach dem Grillen Salz verwenden! Sonst wird das Fleisch trocken.

Gemüse: Vegetarier nicht vergessen! Maiskolben, Zucchini, Auberginen, Erdäpfel, Paprika, Tomaten, Pilze…fast alles lässt sich grillen und schmeckt sensationell gut.

Salat nicht vergessen!

Brot: Wenn es Salate, Gemüse, Erdäpfel, Fleisch und Soßen gibt, wird nicht allzu viel Brot benötigt. Pro Person maximal 4 Scheiben rechnen.

3) Die “zuhause”-Checkliste.
Griller hervorholen und einer genauen Inspektion unterziehen. Rostige, klebrige, unappetitliche Trümmer gehören auf den Müllplatz! Für Neueinsteiger gilt: Rechtzeitig das riesige Angebot sondieren! Vom 7-Euro-Modell bis zum 700-Euro Supergriller (Kessel mit Griff, Transportrollen, Aschenlade, One-touch-Reinigungssystem, etc.); vom Elektro-Barbecue-Grill über den Tischgrill bis hin zum festgemauerten Steingrill gibt es eine Fülle von Möglichkeiten.

Womit können sich Kinder beschäftigen, denen fad ist? Spiele im Garten vorbereiten; bei Schlechtwetter muss notfalls die “Kiste” herhalten – also rechtzeitig ein paar Zeichentrickfilme oder kindgerechte Videos besorgen; eventuell ausborgen oder von den Gästen mitbringen lassen.

4) Die Zielgerade.
Am Partytag rechtzeitig das bestellte Fleisch, Brot und Gemüse holen! Alle Vorbereitungen so planen, dass Sie spätestens zwei Stunden vor Eintreffen der Gäste mit allem fertig sind. Im Idealfall sitzen Sie entspannt beim Apéritif, wenn die ersten läuten.

Aktionsplan

Griller:
Standortwahl: Windgeschützt (meist weht Westwind, bitte beachten!), eben, aber nicht zu weit von den Gästen entfernt. Nichts ist öder für den Gastgeber als Grillmeister, schwitzend und alleine im hintersten Eck des Gartens für Essbares zu sorgen, während sich alle anderen königlich amüsieren.

Anzünden:
Geduld, Geduld! Kleine “Grillwürfel” haben sich bewährt, aber Hände weg von Spiritus oder anderen Brennflüssigkeiten! Es passieren immer wieder grauenhafte Unfälle, die absolut vermeidbar sind. Ein Haarföhn zum Hineinpusten in die Glut beschleunigt das Durchglühen der Kohle ebenfalls. Ideal: Unten glutrot, oben mit hellgrauer Aschenschicht bedeckt.

Grillwerkzeug:
Lange Grillzange ist obligat (Gabel: Fleischsaft kann austreten). Isolierte Handschuhe schützen die Hände.

Grillgut:
Mariniertes gut abtropfen lassen. (Eventuell Alu-Grillschalen verwenden.) Bei Flammen – aufgrund herabtropfenden Öls – niemals mit Wasser oder Bier löschen, sondern mit Salz. Vorbereitetes Grillgut immer zugedeckt lassen (z.B. mit Alu-Folie) – weder Sonnenstrahlen noch Schmeißfliegen haben darauf etwas verloren.

Grillstelle:
Wenn alle satt sind, lässt man die Glut gerne langsam ausgehen. Sind allerdings Kinder dabei, empfiehlt es sich, zu löschen. So lange der Griller heiß ist, haben spielende Kinder nichts in seiner Nähe verloren!

Am Ende der Party:
Mühsam, aber wichtig: Den Grillrost nicht über Nacht stehen lassen, sondern gleich reinigen! Es gibt Spezial-Drahtschwämme, mit denen das rasch und gründlich geht.

Rezepte

Lammkoteletts auf Bohnengemüse
4 Portionen, Zubereitung
ca. 40 Minuten
1 kg Lammkarree mit Knochen

Bohnengemüse:
200 g weiße Bohnen
150 g Schalotten-Zwiebeln
4 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
125 ml Bohnen-Kochwasser
1 kleiner Bund Minze
(fein geschnitten)
1 TL Honig
1 EL Apfelessig
12 Knoblauchzehen
3 EL Olivenöl
150 g Kirschparadeiser
Salz, Pfeffer

Bohnen am besten über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Bohnen im Einweichwasser bissfest kochen, abseihen und gut abtropfen lassen. Ca. 125 ml vom Kochwasser auffangen und beiseite stellen.
Lammkarree zuputzen und in ca. 11/2 cm dicke Koteletts schneiden. Koteletts mit Frischhaltefolie zugedeckt bei Zimmertemperatur akklimatisieren lassen.
Schalotten und Knoblauch schälen, klein würfelig schneiden und in Olivenöl goldgelb rösten. Bohnen untermischen, mit dem Kochwasser aufgießen und die Flüssigkeit ein wenig einkochen. Bohnen mit Minze, Honig, Essig, Salz und Pfeffer würzen.
Die ungeschälten Knoblauchzehen bei mittlerer Hitze in Olivenöl goldbraun braten (dauert ca. 10 Minuten), die Kirschparadeiser untermischen, kurz ziehen lassen und behutsam unter das Bohnengemüse mischen.
Grillpfanne oder Gartengriller erhitzen bzw. aufheizen. Lammkoteletts beidseitig grillen (insgesamt ca. 5 Minuten). Koteletts salzen und mit dem Bohnengemüse anrichten.

Erdäpfel-Pardeis-Gemüse mit Kräuterpilzen
4 Portionen, Zubereitung
ca. 30 Minuten
Erdäpfel-Paradeis-Gemüse:
4 große speckige Erdäpfel
4 große Fleischparadeiser
Kräuterpilze:
100 g Champignons
100 g Steinpilze
100 g Austernpilze
100 g Schalotten-Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
1 EL Petersil (gehackt)
1/2 EL frischer Thymian
(gehackt)
Sauce:
250 g Sauerrahm
Saft von 1/2 Zitrone
Salz, Pfeffer

Backrohr auf 80 °C vorheizen. Die Pilze putzen, kurz waschen, gut trockentupfen und in kleine Stücke schneiden. Schalotten und Knoblauch schälen und klein würfelig schneiden. Öl erhitzen, die Pilze darin anrösten, Zwiebel und Knoblauch zugeben und mitrösten. Mit Petersil, Thymian, Salz und Pfeffer würzen und im vorgeheizten Rohr warm stellen.
Sauerrahm mit Salz und Zitronensaft verrühren und kühl stellen.
Grillpfanne oder Gartengriller erhitzen bzw. aufheizen. Erdäpfel gründlich waschen, längs in 1/2 cm dicke Scheiben schneiden und beidseitig grillen (insgesamt 12 Minuten). Erdäpfel aus der Pfanne heben und im vorgeheizten Rohr warm stellen. Paradeiser in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden und beidseitig ca. 1 Minuten grillen.
Erdäpfel und Paradeiser salzen, abwechselnd übereinander geschichtet anrichten und mit Schwammerln und Sauerrahm garniert servieren.

Bild: pixabay/Alexas Fotos

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