Einrichtungsstipps für das genderneutrale Babyzimmer

Jungs mögen Blau und Mädchen lieben Rosa? Diese Stereotypen wurden vielen Erwachsenen in ihrer Kindheit noch eingebläut. Heute sind sie oft selbst Eltern und haben die Chance, es anders zu machen. Das fängt schon bei der Einrichtung des Kinderzimmers an.

Warum ein genderneutrales Babyzimmer sinnvoll ist

Genderklischees sind fester Bestandteil des Alltags und ziehen sich auch schon durch das Leben eines neu geborenen Kindes. Die Großeltern schenken blaue oder rosafarbene Babykleidung zur Geburt. Im Spielzeugladen warten Puppen mit Kleidern auf die Mädchen, während die Autos und Bagger den Jungs vorbehalten sind. Zu Hause wird im Babyzimmer ein weißes Babybett mit romantischer Schnitzerei für die kleine Tochter aufgestellt. Die Bettwäsche ist natürlich rosa. Männlicher Nachwuchs darf sich über den obligatorischen Autoteppich freuen.

Was erst einmal unschuldig erscheint, hat einen enormen Einfluss auf die Kinder. Denn Genderklischees geben ihnen vor, wie sie als Junge oder Mädchen zu sein haben und pressen sie von Geburt an in starre Rollenbilder. Aus diesem Grund hat Spanien als Vorreiter der geschlechtsspezifischen Werbung für Kinderspielzeug den Kampf angesagt. In Deutschland gibt es solch deutliche Signale aus der Politik noch nicht. Doch zumindest zu Hause kann der Nachwuchs den Vorurteilen und Erwartungen entgehen, indem die Eltern ein modernes Unisex-Babyzimmer gestalten.

Geeignete Farbkombinationen für das Unisex-Babyzimmer

Einer der wichtigsten Aspekte bei der genderneutralen Babyzimmer-Ausstattung ist mit Sicherheit das Farbkonzept. Wahrscheinlich wird eine Zeit kommen, in der wir Rosa und Blau wieder als neutrale Farben ansehen können. Noch sind sie im genderneutralen Babyzimmer zumindest im Übermaß tabu. Stattdessen bieten sich Farben wie Grau, Gelb, Grün und Rot an. Auch warme Naturfarben wie Beige und Braun sind für ein neutrales Babyzimmer eine hervorragende Wahl. Damit die Einrichtung nicht zu langweilig wird, kombinieren Sie am besten zwei Farben miteinander. Dabei sollte die gedecktere und ruhigere Farbe die Grundlage bilden. Die zweite etwas auffälliger Nuance kann für Akzente genutzt werden.

Natürliche Materialien als Basis für eine genderneutrale Einrichtung

Neben der Farbgebung kommt es auch auf die Materialien der Möbel und Dekoelemente an. Wenn Sie länger darüber nachdenken, werden Ihnen mit Sicherheit Stoffe einfallen, die eindeutig mit kleinen Mädchen assoziiert werden. Dazu gehören beispielsweise Tüll oder weicher Plüsch. Stattdessen können Sie das Babyzimmer mit Vorhängen aus Baumwolle oder Leinen und einem robusten Kurzflor-Teppich verschönern. Dazu passen natürliche Holzmöbel. Modelle im modernen skandinavischen Stil wirken weder besonders männlich noch feminin, sodass sie für das genderneutrale Babyzimmer wie gemacht sind. Doch auch der verspielte Boho-Stil sprüht geradezu vor Natürlichkeit. Besonders gut kommt er in Kombination mit einer wilden Dschungeltapete zur Geltung.

Tierische Dekoelemente einsetzen

Während die Meerjungfrau eher Mädchen zugeordnet wird, ist der Traktor in unserer heutigen Welt nach wie vor männlich konnotiert. Von Wandbildern und Mobiles mit diesen Motiven sollten sie also eher absehen. Stattdessen können Sie die Wand mit Tieren aus dem heimischen Wald oder aus der afrikanischen Savanne verschönern. Auch ein Wandschmuck, der das Sonnensystem zeigt, ist wunderbar geschlechtsunspezifisch.

Verschiedene Lichtquellen sorgen für Gemütlichkeit

Zum genderneutralen Babyzimmer gehört unbedingt ein gemütliches Lichtkonzept. Neben dem Hauptlicht, das der Orientierung dient, sind Nachtlichter oder beleuchtete Girlanden eine perfekte Wahl. Modelle mit bunten, leuchtenden Kugeln sind sowohl für Jungs als auch für Mädchen wie gemacht!

Die Einrichtung hört bei Möbeln und Accessoires noch nicht auf

Die Cover auf den Büchern, die dem Nachwuchs jeden Tag im Babyzimmer entgegenblicken und die Stofftiere auf dem Regal sind ebenfalls Teil der Babyzimmer-Einrichtung. Auch hier haben Eltern die Möglichkeit, auf Genderneutralität zu achten. Das bedeutet nicht, dass dem Kind jegliche geschlechtsspezifische Stofftiere oder Spielzeuge vorenthalten werden sollten. Wenn sich bei einem Mädchen die eine oder andere Puppe in der Spielzeugbox findet oder ein Junge eine blaue Rassel von der Oma geschenkt bekommt, heißt das nicht, dass das Kind sofort negativ beeinflusst wird. Es ist schon viel gewonnen, wenn das Baby nicht ausschließlich mit genderspezifischen Dingen bombardiert wird, sondern selbst herausfinden kann, was ihm gefällt und wie es gerne sein möchte.

 

Bild: beigestellt – unsplash

 

 

 

Related Stories
Search Posts