Geschwollene Beine und Füße während der Schwangerschaft – was tun?

Zu den häufigsten Beschwerden in der Schwangerschaft gehören geschwollene Beine und Füße. Das zusätzliche Gewicht und Veränderungen im Hormonhaushalt sind ursächlich für die Schwellungen und Wassereinlagerungen, die vor allem Unterschenkel, Fußknöchel und Füße betreffen. Zusätzliche Flüssigkeit und Blut, das der Organismus für ein gesundes Wachstum des Babys produziert, verlangsamen die Blutzirkulation. Und das kann dazu führen, dass sich Blut und Flüssigkeit in den unteren Extremitäten stauen und Schwellungen verursachen. Um den Ödemen vorzubeugen oder um diese zu reduzieren, kann man jedoch einiges tun.

Von Anfang an das richtige Schuhwerk

Die Schwangerschaft ist nicht die beste Zeit, um über längere Zeiträume High Heels oder unbequemes Schuhwerk zu tragen. Um Schwellungen zu vermeiden, lohnt sich die Investition in bequeme Schuhe für alle Ansprüche im Alltag. Unbequeme Schuhe können Bein- und Fußschmerzen verstärken und darüber hinaus Rückenschmerzen verursachen. Die Schuhe sollten gut gepolstert sein, um das zusätzliche Körpergewicht besser abfedern zu können. Zudem sollten die Schuhe einen gewissen stützenden Effekt haben, denn während der Schwangerschaft sind Sehnen und Bänder dehnbarer. Eventuell müssen die Schuhe eine halbe bis eine Länge größer sein als vor der Schwangerschaft. Denn die Füße können sich während der Schwangerschaft nicht nur verbreitern, sondern auch abflachen und verlängern.

 

Schon gewusst? Wassereinlagerungen verschwinden nach der Geburt in der Regel wieder ganz von selbst. Doch kann eine Schwangerschaft zu einer bleibenden Verringerung des Fußgewölbes führen. Typischerweise ist dies nur in der ersten Schwangerschaft der Fall.

 

Kompressionsstrümpfe tragen

Kompressionsstrümpfe vermindern Schmerzen in den Beinen. Durch den erhöhten Druck, den die Strümpfe auf die Beine ausüben, drängen sie einen Teil der überschüssigen Flüssigkeit in die Blutgefäße und den Rest des Körpers zurück. Geeignet sind Kompressionsstrümpfe, die am Knie enden. Kompressionsstrümpfe beugen auch der Bildung von Krampfadern vor. Diese treten bei etwa 15 Prozent der Schwangeren auf. Das Risiko für Krampfadern verdoppelt sich nach der ersten Schwangerschaft.
Beim Tragen normaler Socken und Strümpfe sollte darauf geachtet werden, dass diese keinen engen Bund am oberen Ende haben. Dieser kann den Rückfluss des Blutes erschweren und so Schwellungen verstärken. Zudem könnte auf diese Weise das Risiko der Bildung eines Blutgerinnsels erhöht werden.

 

Beine hochlegen

Wer die Blutzirkulation während seiner Ruhephasen verbessern möchte, der legt die Beine bei sitzenden Tätigkeiten hoch. Ideal ist es – wann immer sich die Möglichkeit ergibt – die Beine über Herzhöhe zu lagern. Der Druck auf die Venen wird verringert und sie müssen nicht gegen die Schwerkraft arbeiten, um das Blut zum Herz zu befördern. Für das Hochlagern sollten bequeme Kissen genutzt werden, damit kein Druck auf die Beine ausgeübt wird.

 

Tipp: Schwangeren wird empfohlen, auf der linken Seite zu schlafen. Diese Position vermeidet Druck auf die untere Hohlvene. Diese große Vene ist dafür zuständig, das Blut von den unteren Bereichen des Körpers zum Herz zu transportieren.

 

Ausreichend trinken

Für die Schwangere und den Fötus ist es besonders wichtig, hydriert zu bleiben. Und niemand muss fürchten, dass sich durch mehr Flüssigkeitszufuhr noch mehr Wasser in den Extremitäten ansammelt. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall.

 

Ein kühles Fußbad

Wer schwanger ist, hat in der Regel eine etwas höhere Körpertemperatur und friert weniger schnell. Was in den Wintermonaten recht angenehm sein kann, macht manch einer Schwangeren im Sommer das Leben schwer. Und besonders bei warmen Außentemperaturen neigen die Knöchel und Füße dazu, anzuschwellen. Abhilfe schafft ein kühlendes Fußbad. Dabei sollte das Wasser wirklich nur kühl und nicht eiskalt sein. Das kühle Nass sorgt dafür, dass sich die kleineren Blutgefäße unter der Haut zusammenziehen. Die Durchblutung verringert sich und Schwellungen klingen ab. Zu kaltes Wasser kann jedoch genau das Gegenteil bewirken.

 

Übrigens: Wassereinlagerungen treten meist erst im dritten Schwangerschaftstrimester auf. Wer bereits früher Ödeme bemerkt, spricht am besten seinen Arzt darauf an. Denn Wassereinlagerungen können ein Anzeichen für eine Präeklampsie sein.

 

Fußmassage in der Schwangerschaft

Eine entspannende Fußmassage kann mehr sein als ein Teil des Wellnessprogramms in der Schwangerschaft. Denn wer täglich seine Füße für etwa zwanzig Minuten massiert oder massieren lässt, reduziert Ödeme. Dabei sollte die Massage mit ausreichend Druck ausgeführt werden.

 

Bild oben: beigestellt – pexels-pavel-danilyuk

Bilder im Text: Pixabay/ Gerd Altmann bzw. Clker-Free-Vector-Images

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