Verlockung

Umgarnen, erobern, betören – der Frühling steht wie keine Jahreszeit sonst im Zeichen der Verführung. Erlaubte Hilfsmittel im Spiel der Geschlechter: Parfum & Co.

Können Sie Ihren neuen Nachbarn besonders gut riechen? Und die fiese Kollegin dafür ganz und gar nicht? Tja, oft wissen unsere Nasen besser über Sympathien und Antipathien Bescheid als wir selbst. Etwas nachzuhelfen kann sich also lohnen. Und das gerade jetzt: Der Frühling liegt in der Luft. Die Tage werden lau, die Stimmung fröhlich, wir fühlen uns rundum wohl und verführerisch. Gipfeln kann das Gefühl in ein paar Spritzern Parfum. Wenn, ja wenn, der Duft der richtige ist. Und wann ist ein Duft der richtige? Um das herauszufinden, gibt es einen ganz einfachen Weg: den in das Fachgeschäft. Die Beraterin wird genau hinterfragen, was man von seinem neuen Parfum erwartet. Die Palette an weiblich-sinnlichen, fröhlichblumigen,prickelnd-leichten Düften ist breit. Schnuppern Sie sich durch und lassen Sie sich die Nuancen in der Nase zergehen. Im Zweifelsfalle: Duftprobe mitnehmen und immer wieder Probeschnüffeln. Wenn der Duft dann noch immer gefällt, kaufen. Und lange, lange Freude damit versprühen!

Wunder Nase

Nicht umsonst werden Parfümeure „Nasen“ genannt. Denn unser Riechorgan hat es tatsächlich in sich: Es ermöglicht uns mit Hilfe von Riechhärchen und spezialisierten Rezeptoren zu schmecken und zu riechen. Lange Zeit gab dieses Organ und seine Funktionsweise Rätsel auf, bis die amerikanische Molekularbiologin Linda Buck vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle und Richard Axel vom Howard Hughes Medical Institute der Columbia University in New York feststellten (für diese Forschungsarbeit bekamen sie übrigens den Nobelpreis), dass Millionen von Duftdetektoren in der Nasenschleimhautaus der Atemluft jene Geruchsstoffe heraus filtern, deren Form und chemische Eigenschaften zu ihnen passen. Diese Signale werden an das Gehirn weiter geleitet. Dabei wird jeder Rezeptor immer wieder benutzt, um einen Geruch zu definieren, mit Rezeptorkombinationen hingegen lassen sich ganze Duftbuketts „erschnüffeln“. Im Gehirn angekommen, lösen die Impulse auch Gefühle aus – nutzen wir Sie!
Text: Marion Breiter-O’Donovan
Foto: puhhha – shutterstock.com