Trendig und doch praktisch

Beim Kauf des Schulranzen kommt Ihrem Sprössling garantiert vor allem auf das Design an. Sie hingegen sollten Wert auf Sicherheit, Rückenschonung und Handhabung legen.

Er ist Arbeitsgerät, Statussymbol und ganzer Stolz Ihres Kindes in einem: Die Rede ist vom Schulranzen. Wenn Sie vor dem Kauf stehen, dann machen Sie sich darauf gefasst, dass die meisten Mamis und Papis Nerven wie Drahtseile brauchen. Denn in vielen Fällen ist ein Interessenkonflikt an der Tages-ordnung: Den Kids kommt es aufs Design an, Ihnen auf Sicherheit und Alltagstauglichkeit.
Machen Sie sich vor dem Start zur Shopping-Tour am besten klar, was Ihr Part sein wird: Sie sollten die Kandidaten, die Ihr Kind mit Ihnen in die nähere Auswahl nimmt, auf Herz und Nieren testen.

Prüfungspunkte sind
1. Sichtbarkeit und damit Sicherheit
2. Tragekomfort
3. praktische Handhabung.

Fangen Sie am besten gar nicht erst an, mit Ihrem Kind über die Farbe oder die Muster zu diskutieren. Letztlich muss der Erstklässler mit dem Ranzen zur Schule gehen.
Das Thema Sicherheit ist enorm wichtig! Sehen und gesehen werden ist im Straßenverkehr das A und O. Vor allem bei so jungen Teilnehmern wie den Erstklässlern. Die lassen sich gerne ablenken, haben bei weitem noch nicht das Einschätzungsvermögen für Geschwindigkeit wie Erwachsene. Umso wichtiger ist es, dass die Autofahrer Ihr Kind sehr früh erkennen und deshalb (hoffentlich) vorsichtiger fahren.

Es gibt bei vielen Herstellern von Schulranzen zwei Mechanismen, um im Straßenverkehr aufzufallen: Bei Tageslicht ist ein Orange- oder auffallender Gelbton als Warnung im Straßenverkehr üblich. Warnwesten und viele Baustellenfahrzeuge tragen diese Farbe. Es gilt: Achtung! Aufpassen! Die Oberfläche des Schulranzen sollte – so die Empfehlung von Sicherheits-experten nach DIN 58124 – mindestens einen Anteil von 20 Prozent dieser kontrastreichen Farbe aufweisen.
Fast noch wichtiger ist es, dass die motorisierten Verkehrsteilnehmer im Herbst und Winter Ihr Kind möglichst gut erkennen können. Schon in der Dämmerung reichen dunkle Farbtöne der Kleidung aus, damit Ihr Kind quasi verschluckt wird. Möglichst große Flächen beziehungsweise breite Streifen mit reflektierendem Material helfen, dass der Schulranzen im Schein-werferlicht schon von weitem wahrgenommen wird. Zusätzlich zu den 20 Prozent orange oder gelb sollte der reflektierende Anteil mindestens zehn Prozent betragen.

Keine Belastung der Wirbelsäule

Punkt zwei auf Ihrer Checkliste ist der „Tragekomfort“. Der ist nicht zu unterschätzen. Da der Körper Ihres Kindes noch wachsen und sich entwickeln muss, sollten zu große Belastungen vermieden werden. Deshalb muss das Leergewicht des Ranzen auf den Körperbau abgestimmt werden. Zierliche Kinder sollten eher einen Ranzen an der unteren Gewichtsgrenze wählen, die bei 800 bis 900 Gramm liegt. Kräftiger gebaute Kinder können durchaus ein Modell aus der Gewichtsklasse bis 1500 Gramm wählen.
Wenn Ihr Kind den Ranzen probeträgt, sollte die Wirbelsäule frei von Belastung sein. Viele Schultaschenhersteller haben inzwischen spezielle rückenschonende Rückwände für ihre Ranzen entwickelt. Es empfiehlt sich, schon beim Testen einige Bücher in die Schultasche zu legen, damit unter realen Bedingungen ausgesucht wird. Richtig eingestellt sind die Tragegurte übrigens, wenn die obere Kante des Schulranzens mit den Schultern abschließt. Diese Gurte sollten übrigens möglichst breit und möglichst gut gepolstert sein.

Wenn diese Kriterien erfüllt sind, dann sollte ihr prüfender Blick ins Innere des Schulranzens gehen. Schauen Sie nach, ob es eine sinnvolle Aufteilung gibt. Testen Sie, wie stabil der Rahmen der Schultasche ist. Der Ranzen muss ja später in der täglichen Praxis einiges aushalten. Weiters probieren Sie am besten aus, wie einfach sich die Außentaschen öffnen lassen und wie viel Platz sie bieten.
Und am Ende müssen Sie sich noch mit dem Bezahlen beschäftigen. Gute Schulranzen, die insbesondere die Sicherheitskriterien erfüllen und in Sachen Tragekomfort sowie Handhabung top sind, kosten durchaus 100 Euro und mehr.

Text: Mag.Celina Thimm
Foto: Kzenon/Shutterstock.com

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